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GNU sieht A 33 in »Sackgasse«

Umweltschützer fordern eine Umgehungsstraße plus Lkw-Stop auf B 68

Halle (abe). Die Gemeinschaft für Natur- und Umweltschutz - kurz GNU - fordert unverzüglich den Bau einer Ortsumgehung für Halle. Gleichzeitig will sie den sofortigen Stop von Lastwagen auf der B 68 - und zwar egal, wie es mit der A 33 weitergeht.

Während in Halle und Steinhagen die Entscheidung unmittelbar bevor steht, welche A 33-Südtrassenvariante geprüft werden soll, um zwischen K-Trasse und einem südlichen Verlauf abwägen zu können, legt die GNU ziemlich überraschend neue Vorschläge auf den Tisch.
Weil sie die A 33-Planung laut eigener Aussage in der Sackgasse sieht, will die GNU die Diskussion über eine Ortsumgehung Halle und den Rückbau der B 68 neu beleben. »Ich bin sehr skeptisch und glaube nicht, dass die A 33-Konsenstrasse so schnell realisiert wird. Deshalb muss schnellstens etwas für die Bürger von Halle getan werden, die schon seit 30 Jahren auf eine Entlastung der Innenstadt vom Durchgangsverkehr hoffen«, sagte gestern Dr. Uwe Schlichting von der GNU. Im gleichen Atemzug betonten er und Dr. Helga Jung-Paarmann (GNU-Vorstand), dass sie an den Konsens-Verhandlungen beteiligt waren und auch dazu stehen würden. »Zu der A 33 sagen wir nichts mehr. Uns liegt die Ortsumgehung plus Rückbau der B 68 am Herzen«, meinte Dr. Schlichting.
Wenn die GNU von der Ortsumgehung spricht, meint sie die Westumgehung (L 782), die künftig sämtlichen (Schwerlast)-Verkehr »schlucken« soll. Damit - so meint die GNU - wären alle Probleme beseitigt. Die L 782 müsse genauso wie die Anliegerstraßen »hergerichtet werden«. Wie das jedoch genau aussehen soll, wer den Straßenausbau finanzieren soll, darüber müssten sich die Straßenplaner dann Gedanken machen, sagte Dr. Helga Jung-Paarmann. Offen ließ die GNU-Frau auch, woher die politischen Mehrheiten für ein solches Vorhaben kommen sollen. Bekanntlich haben sich alle Haller Fraktionen im Februar 2004 für die K-Trasse entschieden. Und Landesminister Axel Horstmann (SPD) hatte kürzlich sogar von der Fertigstellung der A 33 im Jahr 2010 gesprochen.
Das sieht die GNU offenbar anders. Der Weiterbau der A 33 sei vorerst nicht absehbar, meinte Jung-Paarmann, deshalb seien neue Planungen erforderlich. Und auch die vermutete Entlastung der Stadt Halle durch die A 33 würde sich in Grenzen halten. Dr. Helga Jung-Paarmann sagte auch, dass die Bürgerallianz in Steinhagen aktuell eine Klage gegen die K-Trasse in Vorbereitung habe. Auf WESTFALEN-BLATT-Nachfrage betonte dazu die Vorsitzende der Bürgerallianz, Jutta Ostermann-Lau, wörtlich: »Wir bereiten weder eine Klage vor noch beabsichtigen wir, gegen die K-Trasse gerichtlich vorzugehen. Wir sind zwar für die Überprüfung der Süd-Trassen und fordern ein neues Linienbestimmungsverfahren, aber von der Vorbereitung einer Klage kann nicht die Rede sein.« Jutta Ostermann-Lau sagte auch, sie wundere sich über solche Aussagen von Dr. Jung-Paarmann, die »einfach nicht stimmen«.

Artikel vom 19.01.2005