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Wasseruhr auf
Haller Kirchplatz

Kunstobjekt für die 42. Bachtage

Halle (kg). In Halle fließt die Zeit wie blaues Wasser - und alle drei Stunden rollt sie sogar. Bei den 42. Bachtagen zeigt eine überdimensionierte Uhr auf dem Kirchplatz, wie die Zeit - 2005 das große Thema des Musikfestivals - vergeht.

Die Idee für den etwa zwei Meter große Zeitmesser, der nach dem Sanduhr-Prinzip arbeitet, stammt aus dem Haus Rieker. Bravourös umgesetzt hat sie der Haller Schmiede-Künstler Christoph Kasper. Sand kam nicht in Frage, weil die Uhr im Freien aufgestellt werden soll, wo Nässe droht. Kaspers Objekt besteht aus zwei jeweils 54 Liter fassenden Gärballon aus Glas, durch die mit Glykol versetztes Wasser (wegen der Frostgefahr) fließt. Die Ballons sind an den Öffnungen aufeinandergepfropft. Innen sorgen zwei Glaspipetten für Durchfluss und Druckausgleich. Die beiden Flaschen werden in einer Stahlkonstruktion wie ein Rhönrad, das auf Schienen läuft, gehalten.
Als Vorsitzender des Kuratoriums Bachtage hat Superintendent Walter Hempelmann die Uhr gestern in Augenschein genommen. Er stellt das Kunst-Stück am Sonntag, 30. Januar, 11 Uhr nach dem Gottesdienst vor - ebenso wie Zeitobjekte von Kindern aus der Kunstwerkstatt und einen faszinierenden Versuch, den die Chemie-AG des Kreisgymnasiums unter Leitung von Joachim Kloidt konstruiert hat. Von einem »Zeitenbaum« können Sprüche »gepflückt« werden.
Alle diese Werkstücke sind am Freitag, 4. Februar, beim ersten Wandelkonzert im Rahmen der Bachtage zu sehen. Von 23 bis 1 Uhr kann man beim Herumgehen auch Musik hören. Kirchenmusikdirektor Martin Rieker spielt Musik zu den Jahreszeiten aus Bachs »Orgelbüchlein«, Ulrike Mix interpretiert Teile der Cello-Sonaten. Bachtage-Programme gibt es im Kulturamt und bei den Buchhandlungen Bunselmeyer und Elsner.

Artikel vom 19.01.2005