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Daten & Fakten zum Thema Käse


Käse gehört zu den ältesten Delikatessen der Menschheit. Wie fast alle großen Nahrungskulturen ist Käse nicht in Europa, sondern im Mittleren Osten und im Vorderen Orient entstanden. Die erste Käsekultur entwickelte sich bei der Sumerern. Durch die gute Haltbarkeit konnte der Käse auf den langen Jagd- und Eroberungszügen mitgeführt werden. Das große Verdienst der Römer war später die Kultivierung des Labkäses, also des Käses aus Süßmilch, die mit Hilfe von Lab aus dem Kälbermagen zum Stocken gebracht wird. Diese Käsemasse ist formbar und kann durch langes Liegen (Reifen) sehr fest werden.
Von dieser Formbarkeit (»coagulum formatum«, lateinisch für »geformtes Gerinnsel«) leiten sich die Begriffe »formaggio« (italienisch) und »fromage« (französisch) ab, die Begriffe »Käse« und »cheese« hingegen stammen vom lateinischen »caesus«. Die Römer entwickelten bereits ganz erstaunliche Fähigkeiten bei der Erfindung verschiedener Sorten, sie kannten bereits gesalzene, ungesalzene, harte und weiche Käsesorten. Im Mittelalter galt Käsemachen als heidnische Kunst, die aber dann doch von den Klöstern übernommen wurde und lange Zeit eine Domäne der Mönche war. Der eigentliche Durchbruch zur Käsereiwirtschaft geschah Ende des 19. Jahrhunderts, als die Zentrifuge erfunden wurde und die Züchtung der Kühe hin zu einer hohen Milchleistung begann. Erst im 20. Jahrhundert entstand eine Käseindustrie, und aus dem Produkt, das die Bauern einst vorwiegend für den Kleinhandel und den Eigenbedarf gemacht hatten, wurde eine Markenware mit weltweitem Vertrieb.

Artikel vom 19.01.2005