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Ganztagsschule:
Platz reicht
nicht für alle

Start mit nur einer Gruppe

Von Marion Neesen
Salzkotten (WV). An der Grundschule in Thüle wird es vorerst keine offene Ganztagsschule geben. Und auch an der Liborius-Grundschule in der Kernstadt läuft nicht alles nach Plan. Das zeigte sich am Montagabend in der Sitzung des Salzkottener Schul-, Familien- und Sozialausschusses.

Während es in Thüle an der Nachfrage mangelt, fehlt es in der Liboriusschule an Räumen. Der geringe Bedarf in Thüle hatte sowohl Norbert Schulte vom städtischen Hauptamt als auch Birgit Hammerschmidt vom Verein Betreute Grundschule Thüle überrascht. Noch im März des vergangenen Jahres lagen 13 Anmeldungen vor. Eine weitere Abfrage im Dezember ergab dann jedoch nur noch vier bis fünf Anmeldungen.
Schulte räumte ein, dass Kosten in Höhe von möglicherweise knapp unter 100 Euro pro Monat einige Eltern abgeschreckt haben könnten. Eine genaue Summe habe man in der Abfrage jedoch nicht formulieren können, da der Monatsbeitrag auch von der Anzahl der teilnehmenden Kinder abhängt. In diesem Jahr könne somit keine offene Ganztagsschule in Thüle eingerichtet werden, so Schulte. Im November soll der Bedarf erneut ermittelt werden.
Birgit Hammerschmidt ergriff die Gelegenheit, um auf die bereits bestehende Raumnot hinzuweisen. 18 Kinder nutzten das Angebot der gesicherten Grundschule (Betreuung bis 13 Uhr), 20 werden es im nächsten Schuljahr sein. Im Schulgebäude gibt es für diese Gruppe keinen Raum, so dass sie im Bürgerhaus untergebracht ist.
Hier könne ein Abstellraum als Ausweichmöglichkeit genutzt werden. Das sei aber nur eine Notlösung, da dieser Raum auch von anderen Vereinen gebraucht werde. Wird die Gruppe noch größer, könne sie im Bürgerhaus nicht mehr betreut werden, so Hammerschmidt.
In der Liboriusschule sollte die offene Ganztagsschule (bis 16 Uhr) im nächsten Schuljahr starten, vorausgesetzt, die notwendigen Räume stünden zur Verfügung. Dabei ruhte bislang die Hoffnung auf den frei werdenden Räumen des Schulkindergartens. Diese beiden Räume stehen nun aber nicht mehr zur Verfügung.
Drei neue
Räume anbauen
Ein Raum wird für die neue Schuleingangsphase der Jahrgangsstufe 1 gebraucht. Zudem kann die dritte Gruppe der gesicherten Grundschule nicht länger im Pfarrheim der evangelischen Kirchengemeinde bleiben und wird den zweiten Raum benötigen.
Zwar liegen 60 Anmeldungen für die offene Ganztagsschule vor, »aber wir haben keinen Raum, um diese vernünftig beginnen zu können«, so Norbert Schulte. Somit soll zunächst mit einer Gruppe von 15 Kindern die offene Ganztagsschule eingerichtet werden. Hierfür steht ein Raum in der ehemaligen Landwirtschaftsschule zur Verfügung. Die Kinderstube Regenbogen bietet 27 Plätze für die ganztägige Betreuung an, so dass 18 Kindern kein Angebot gemacht werden kann.
Eine zweite Grundschule wird in Salzkotten aufgrund der Entwicklungszahlen nicht benötigt, so Norbert Schulte. Ein Anbau an die ehemalige Landwirtschaftsschule wird jedoch geplant. Für rund 400 000 Euro könnten hier drei neue Räume für die offene Ganztagsschule entstehen. Zuschüsse in Höhe von 300 000 Euro können noch bis Ende April beantragt werden. Darüber muss zunächst aber auch der Rat entscheiden.

Artikel vom 19.01.2005