Halle-Hörste (SKü). Die Musik und der Gesang waren sein Leben. Über Jahrzehnte hat Gerhard Schneiker als Sänger und Chorleiter die Arbeit in heimischen Chören geprägt. Am vergangenen Sonntag ist er im Alter von 68 Jahren einem langen Krebsleiden erlegen.
Absolut prägend war der Einfluss von Gerhard Schneiker auf den MGV Hörste, wo er seit 1976 Chorleiter war. »Er hatte ein ausgeprägtes musikalisches Gehör und konnte jede Stimme mit- beziehungsweise vorsingen«, erinnert der Hörster MGV-Vorsitzende Günter Wöstmann an die besonderen Eigenschaften des Autodidakten. Der Nebenerwerbslandwirt aus Eggeberg hatte zwar auch Lehrgänge besucht, aber ansonsten als Laienmusiker sich viele musikalische Fertigkeiten selbst angeeignet. Die Geselligkeit kam beim Chorleiter Gerhard Schneiker zwar nicht zu kurz, doch ansonsten war er bei den Proben auch stets auf ein gutes Arbeitsergebnis aus. »Gerhard Schneiker war immer auf das Beste bedacht und hat uns viel beigebracht«, erinnert sich Günter Wöstmann beispielsweise an die akribische Vorbereitung beim alljährlichen großen Konzert der Haller Chöre. Das besondere Engagement und Talent des musikalischen Ziehsohns des langjährigen Haller Chorleiters Walter Thomas war auch in anderen Chören gefragt. Seine musikalischen Spuren hinterließ Gerhard Schneiker auch in Brockhagen, er war Mitbegründer und kurzzeitiger Chorleiter des kleinen Singkreis (heute »Mezzoforte«) in Halle, ein gemischter Chor, und er war auch beim MGV Ravensberg Halle aktiv. Bei den Ravensbergern übernahm Gerhard Schneiker in 2000 auch für einige Jahre interimsmäßig die Chorleitung. Langjähriges Zentrum seiner musikalischen Aktivitäten aber war der MGV Hörste, den Gerhard Schneiker auch wegen der geselligen Aktivitäten schätzte. Beteiligt war er beispielsweise auch an den Beziehungen zum Männergesangverein Kleeblach-Lind in Kärnten. Beim Konzert in 2001 anlässlich des 25-jährigen Chorjubiläums von Gerhard Schneiker in der Hörster Kirche waren auch die Kärntener zu Gast. Der Sängerkreis Halle verlieh ihm im selben Jahr die silberne Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes. Schneikers Idealismus und unermüdlicher Einsatz im Dienste der Chormusik wurde schon seinerzeit als vorbildlich gewürdigt. Der Verstorbene hinterlässt eine Frau, drei erwachsene Kinder und Enkelkinder. Die Trauerfeier ist am Donnerstag, 20. Januar, 13 Uhr in der Haller Friedhofskapelle.
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