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Weg zurück ins Leben finden

Gedenkgottesdienst im Hospiz - Angehörige begleiten


Lübbecke (WB). Im Hospiz »veritas« der Parität in Lübbecke wurde jetzt ein Gedenkgottesdienst gefeiert. Eingeladen waren die Angehörigen der von Mai bis November 2004 im Hospiz verstorbenen Gäste. Die Teilnehmer kamen aus Lübbecke, Minden, Bad Oeynhausen, Herford, Löhne und anderen Regionen.
Der Gedenkgottesdienst wurde vorbereitet und gehalten von Pfarrerin Barbara Fischer, Gemeindepfarrerin in Gehlenbeck und Pfarrerin im Hospiz, Monika Alschner, Leiterin des Hospizes, Ingeborg Renz, Kirchenmusikerin aus Gehlenbeck, Mitarbeiterinnen des Hospizes und Mitgliedern der »Hospizgruppe Lübbecke«. Im Gottesdienst wurden im Gedenken an die Verstorbenen Kerzen entzündet, die die Angehörigen mit nach Hause genommen und auf die Gräber der Verstorbenen gebracht haben. »Wir alle haben die Verstorbenen auf ihrem letzten Weg begleitet - als engste Angehörige, Bekannte und Freunde, als Ärzte, Schwestern und Pfleger, als Ehrenamtliche und im Hospiz tätige«, so Pfarrerin Fischer. »Das Licht ist ein Zeichen dafür, dass die Verstorbenen nicht vergessen sind, weder bei uns Menschen noch bei Gott.«
In ihrer Predigt verglich die Seelsorgerin das Leben der Menschen mit einem Labyrinth. »Immer wieder tun sich Mauern auf im Leben, und oft wissen wir nicht, wohin wir gehen sollen. Manchmal sind wir dem Ziel ganz nahe und manchmal ganz weit weg.« Der Tod eines geliebten Menschen sei für die Angehörigen oft wie eine Mauer. Und in dem Moment fühle man sich dem Ziel des Lebens ganz fern. Der Glaube an Gott, so die Pfarrerin, wolle den Menschen Trost geben und Mut machen, den Weg zurück ins Leben zu finden.
Im Anschluss an den Gottesdienst, der zweimal jährlich stattfindet, bestand die Gelegenheit, bei einer Tasse Kaffee ins Gespräch zu kommen. »Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die Angehörigen unserer Gäste über den Tod des Verstorbenen hinaus zu begleiten,« so Monika Alschner, Leiterin des Hospizes.

Artikel vom 18.01.2005