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Papst Johannes Paul II. empfängt Ferrari-Team

Katholisches Kirchenoberhaupt erweist sich als sportbegeistert - Schumacher bewegt


Rom (AP/dpa). Papst Johannes Paul II. hat gestern Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher und sein gesamtes Ferrari-Team zu einer Audienz im Vatikan empfangen. »Meinen Glückwunsch für den Sieg bei der jüngsten Weltmeisterschaft«, sagte Johannes Paul. »Die Kirche betrachtet Sport, ausgeübt unter voller Achtung der Regeln, als wertvolles erzieherisches Instrument für die jüngeren Generationen.«
Der siebenfache Weltmeister Schumacher und sein Teamkollege Rubens Barrichello traten in dunklen Anzügen mit Krawatten im leuchtenden Ferrari-rot vor den Papst. Schumacher sprach nach der Audienz vor Journalisten von einem »ganz besonderen Augenblick« für das ganze Team. Es sei für ihn etwas Besonderes gewesen, die Kraft und Persönlichkeit Johannes Pauls zu erleben.
Das Ferrari-Team schenkte dem Papst ein Modell des F2004-Rennwagens im Maßstab 1 zu 5, das Firmen-Präsident Luca Cordero di Montezemolo dem Pontifex überreichte. »Für Johannes Paul II., seit 26 Jahren in Pole Position auf der Straße der Menschlichkeit«, hieß es in der Widmung. »Der sieht ja ganz anders aus als das Auto von 1988!«, soll der Papst nach den Worten seines Sprechers Joaquin Navarro-Valls anschließend gesagt haben. Sein Besuch in den Ferrari-Werken in Maranello vor fast 17 Jahren, bei dem er als Beifahrer auch eine Runde auf der Piste drehte, scheint Johannes Paul in reger Erinnerung geblieben zu sein. Der Papst lobte den »großen Zusammenhalt« und den »Teamgeist« des Unternehmens. Diesem verdanke die Firma ihre großartigen sportlichen und industriellen Erfolge, so der Papst.
Schumacher bezeichnete das Zusammentreffen, bei dem sich alle Anwesenden dem Papst nähern durften und ihm den Ring küssten, als »einen einzigartigen Moment«. Der streng katholische Barrichello zückte spontan mehrere Familienfotos, die er vom Heiligen Vater segnen ließ. »Was für eine Ehre, ihn zusammen mit meinen Freunden von Ferrari persönlich treffen zu dürfen«, freute sich der Formel-1- Pilot.
Neben Schumacher, Barrichello und Montezemolo erhielten auch Renndirektor Jean Todt, Testfahrer Luca Badoer und Piero Ferrari - Sohn des Unternehmensgründers Enzo Ferrari - vom Papst einen Rosenkranz.
Die neue Formel-1-Saison startet am 6. März in Australien.

Artikel vom 18.01.2005