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Lütkemeyer GmbH
wirft das Handtuch

Landschaftsbaubetrieb nicht mehr zahlungsfähig


Gütersloh-Isselhorst (mdel). Preisverfall und ausbleibende Aufträge haben eines der renommiertesten Isselhorster Unternehmen in die Knie gezwungen. Die Helmut Lütkemeyer Garten- und Landschaftsbau GmbH musste am Freitag vor dem Amtsgericht Insolvenz anmelden. Neun Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz.
Wie Geschäftsführer Roland Lütkemeyer gestern ausführte, habe das Unternehmen am Markt keine Chance mehr gehabt. Die GmbH habe zunehmend darunter gelitten, dass die öffentlichen Haushalte immer stärker zusammengestrichen worden seien. »Die Aufträge für größere Objekte fehlen einfach«, klagt der 43-Jährige. Ein weiterer Grund für Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung sei der Preisverfall bei Auftragsvergaben. Dieser habe dafür gesorgt, dass die benötigte Rendite zuletzt ausgeblieben sei.
Gegründet wurde das Isselhorster Traditionsunternehmen im Jahr 1957 vom ehemaligen Gütersloher Ratsherrn Helmut Lütkemeyer, der die Geschäfte 1995 auf seinen Sohn übertrug. In Spitzenzeiten beschäftigte die Firma 72 Mitarbeiter. An zahlreichen Vorzeigeprojekten war der Betrieb beteiligt. Die Gestaltung des »Welle«-Umfeldes lag ebenso in den Händen der Lütkemeyer GmbH wie die Anlage des Stadthallen-Vorplatzes oder des Parkplatzes am Gütersloher Kreishaus.
Von der Insolvenz nicht betroffen sind die Lütkemeyer Projekt und Service GmbH (16 Mitarbeiter) und die »Gärtner von Eden« GmbH (15 Mitarbeiter), die sich auf private Gartenanlagen spezialisiert und sich nach Lütkemeyers Angaben einen guten Ruf als Premium-Marke erarbeitet hat. Beiden Unternehmen bescheinigt er gute Zukunftsperspektiven. Übernommen hat eine der beiden Firmen auch die fünf Auszubildenden der Garten- und Landschaftsbau GmbH. In einer Betriebsversammlung hat Roland Lütkemeyer die Beschäftigten über die Entwicklung informiert. Er sieht gute Chancen, dass die von der Insolvenz betroffenen Mitarbeiter bei anderen Unternehmen unterkommen. Finanziell sei man mit den Beschäftigten im Reinen. »Wir haben die Löhne und Gehälter zahlen können und sind auch den Verpflichtungen gegenüber unseren Lieferanten nachgekommen. Wir richten keinen Flurschaden an«, erklärt Roland Lütkemeyer, der davon ausgeht, dass das Unternehmen abgewickelt wird. Ein Insolvenzverwalter sei noch nicht bestellt.

Artikel vom 18.01.2005