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Mit zwei Kreisläuferinnen im Rückraum

Frauen-Regionalliga: Personalsituation beim TuS Nettelstedt verschärft sich weiter

Nettelstedt (Kru). »Jerry« Meyer will eigentlich gar nicht mehr klagen. »Weil es mir irgendwann keiner mehr abnimmt.« Doch die ohnehin schon prekäre Personalsituation hat sich vor dem morgigen Gastspiel beim Neusser HV noch weiter verschärft.

Torjägerin Ina Schewtschenko - das braucht man eigentlich gar nicht mehr zu erwähnen - wird noch über Wochen fehlen. Jetzt hat sich allerdings auch noch Allrounderin Claudia Hucke ins Lazarett von Frauenhandball-Regionalligist TuS Nettelstedt verabschiedet. Sie klagte schon häufig über Rückenprobleme, die sie auch bereits in dieser Saison ein, zwei Mal zum Zuschauen verdammten. Nun aber wurden die Schmerzen so schlimm, dass sie Dr. Pöhlmann (ehemaliger Mannschaftsarzt von Bayern München) aufsuchte. Der verordnete ihr zunächst einmal eine Handball-Pause. Wie lange Hucke ihrer Mannschaft allerdings fehlen wird, steht noch nicht fest. »Ich hoffe natürlich, dass sie schnell wieder dabei ist«, so Trainer Thorsten Meyer.
Zu allem Überfluss brach Monique Hohmeier das Training in dieser Woche ab. Eine Schulterverletzung zwang sie dazu. Nur im Notfall - der allerdings herrscht - dürfte sie für Sonntag in Neuss fitgespritzt werden.
Die neuerlichen Hiobsbotschaften drängen den TuS Nettelstedt selbst bei den erheblich schlechter in der Tabelle postierten Neusserinnen in die Außenseiterrolle. Kein Wunder, denn Meyer muss, weil ihm die Spielerinnen ausgegangen sind, diesmal sogar mit zwei Kreisläuferinnen im Rückraum agieren. Mareike Drees wird auf »Halblinks«, Lena Antal auf »Halbrechts« zum Einsatz kommen. Und es bleibt abzuwarten, wie sich der TuS schlägt, wenn Neuss wie schon im Hinspiel (als Schewtsschenko fehlte) mit einer »Manndeckung« gegen Sandra Pittlik agiert. Die traf zum Serienstart aber trotzdem 14 Mal ins Schwarze.
Nur gut, dass der TuS inzwischen einige Punkte auf dem Konto hat, sonst könnte die Situation in den kommenden Wochen durchaus noch mal ernst werden.

Artikel vom 15.01.2005