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Brückenschlag beim Hafenfest

Städte Lübbecke und Espelkamp arbeiten zusammen - Attraktion am Vatertag 2006

Von Erwin Eisfeld
Lübbecke/Espelkamp (WB). Was im Schul- und Bildungsbereich seit Jahren funktioniert, soll nun auch für den Veranstaltungssektor gelten. Die Städte Espelkamp und Lübbecke haben jetzt eine konkrete Zusammenarbeit vereinbart mit dem Ziel, am Himmelfahrtstag 2006 ein gemeinsames Hafenfest mit Livemusik, Unterhaltungsangeboten und Köstlichkeiten aus der Bordkombüse auf beiden Seiten des Kanals zu veranstalten. Mehr als 10 000 Besucher werden erwartet.

Gestern fiel dazu im Lübbecker Hafen der Startschuss. Denn ein Event dieser Größenordnung verlangt generalstabsmäßige Vorbereitung. Noch ist überhaupt nichts festgezurrt. Bislang wurden lediglich Ideen gesammelt, die es nun auf verschiedenen Ebenen zu diskutieren und zu koordinieren gilt. Das soll bei den jeweiligen Stadtmarketingorganisationen in Lübbecke und Espelkamp geschehen - natürlich in enger und vertrauensvoller Abstimmung. Denn mit dem Open-Air-Event am 25. Mai 2006 soll auch ein symbolischer Brückenschlag zwischen den Nachbarstädten Espelkamp und Lübbecke vollzogen werden. Mit der Kooperationen wollen beide Marketingvereine mit ihren Städten ein Zeichen für Zusammenarbeit in der Region setzen.
»Stadtmarketing darf nicht an kommunalen Grenzen halt machen. Wir möchten die Region insgesamt nach vorn bringen«, sind sich Lübbeckes Bürgermeisterin Susanne Lindemann und ihr Espelkamper Amtskollege Heinrich Vieker zu dem Vorhaben der Vereine einig. Beide Stadtoberhäupter sind auch in den Vorständen ihrer jeweiligen Marketingvereine aktiv, Vieker als Vorsitzender, Lindemann als stellvertretende Vorsitzende.
Aufbauend auf das Espelkamper Hafenfest im Jahr 2000, zu dem rund 10 000 Besucher gekommen waren, ist diesmal auf beiden Kanalseiten ein ganztägiges Familienfest mit vielseitigem Programm geplant - von Livemusik über Spiel- und Unterhaltungsangebote, Vorführungen und Showeinlagen bis hin zu allem, was Leib und Seele zusammenhält. Dazu gehört natürlich auch ein Gottesdienst.
Beteiligt werden sollen Vereine, Schulen, Initiativen und Gastronomiebetriebe aus beiden Städten sowie aus der ganzen Region. Zur Ideenfindung und -konkretisierung haben sich Vertreter der beiden Stadtmarketingvereine zu einem Arbeitskreis zusammengeschlossen. Daher rufen die Städte Espelkamp und Lübbecke alle örtlichen Vereine zur Mitarbeit auf: »Wer Ideen hat und mitmachen möchte, sollte sich sofort bei uns melden«. Ansprechpartner sind die Rathäuser bzw. die Stadtmarketingorganisationen.
Unverzichtbar, und deshalb wieder mit im Boot, ist Addi Alexis Schaefer vom Bürgerverein Gestringen, quasi der »Erfinder« und Ideengeber der so erfolgreichen Hafenfest-Premiere vor fünf Jahren.
»Ein Zurück gibt's nicht mehr« machte gestern Heinrich Vieker klar. »Schon das Anschieben der Veranstaltung macht Spaß. Uns geht es nicht nur um Espelkamp und Lübbecke, wir wollen in der Region ein Zeichen für unsere Attraktivität setzen«, so Vieker selbstbewusst. Und Christian Wenzel, Vorsitzender des Lübbecker Stadtmarketingvereins, legte nach: »Wir haben ein gemeinsames Ziel vor Augen«. Man wolle »nicht zu unterschätzendes Kirchturmdenken aufbrechen« und dort, wo es sinnvoll sei, zusammenwachsen. Das Hafenfest werde dazu als Brückenschlag zwischen den Nachbarstädten dienen.
In einer ersten Reaktion zeigt sich auch Landrat Wilhelm Krömer begeistert von der Gemeinschaftsinitiative: »So können wir dokumentieren, dass wir im Kreis Minden-Lübbecke nicht nur miteinander reden, sondern auch gemeinsam etwas bewegen.« Eine ländliche Region könne nur erfolgreich sein, wenn es gelingt, alle privaten und öffentlichen Kräfte für diesen Prozess zu mobilisieren. Und Krömer ist sich sicher: »Das Hafenfest 2006 wird eine große Zahl von Menschen auf unsere Heimat aufmerksam machen.«

Artikel vom 15.01.2005