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Gymnasium verhilft der Spvg. zum Rekord

Kooperation preisgekrönt: Schul-Volleyball-AG fördert die Nachwuchsarbeit des Vereins

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen (WB). Gymnasium und Sportvereinigung haben gemeinsam eine Erfolgsgeschichte geschrieben, die preiswürdig ist. Dank der Zusammenarbeit der beiden ist der Volleyball-Sport in Steinhagen stark im Aufwind. Der Kreissportbund Gütersloh honorierte das, wie Dienstag berichtet, mit dem Johannes-Weck-Preis. Jetzt sah sich das WESTFALEN-BLATT die Zusammenarbeit »live« an.

Jeden Donnerstag von 14 bis 15.30 Uhr zeigen 30 Jugendliche, die meisten von ihnen Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums, in der Cronsbachhalle vollen Einsatz beim Pritschen und Baggern und Blocken am Netz. Auf drei Feldern üben sie zu zweit oder in kleinen Gruppen Technik und Beweglichkeit, machen Übungen zur Wahrnehmung und zur Orientierung im Raum. Donnerstagmittags steht die Volleyball-AG auf dem Stundenplan - und sie kann sich rühmen, im inzwischen groß gewordenen Kreis der nachmittäglichen Arbeitsgemeinschaften am Gymnasium die älteste zu sein.
Solange es das Gymnasium gibt, nämlich seit Sommer 2001, solange existiert auch schon die Kooperation mit der Spvg. Steinhagen - denn Sport schult ja die Persönlichkeit und soziales Verhalten und fördert die Gesundheit. Handball, Badminton und eben Volleyball bekamen also auch über den Sportunterricht hinaus einen Platz im schulischen Leben. Und nicht nur dort. Auch die Spvg. profitierte alsbald von diesem Angebot. »Eine gute Möglichkeit für uns, Nachwuchs zu gewinnen«, sagt Ute Kiwatrowsky, Jugendleiterin in der Spvg.
Denn die Sport-AGs leiten Lehrer und Vereinstrainer gemeinsam - in diesem Fall sind das Matthias Mohrhoff und Ute Kiwatrowsky -, und bieten an, nach dem ersten Hineinschnuppern in den Sport und dem Erwerb grundlegender Techniken und Fähigkeiten für alle, die sich auch über die anderthalb Stunden am Donnerstagmittag für das Pritschen und Baggern begeistern können, das Training der Spvg. zu besuchen. Was viele der Fünft- bis Achtklässler auch tun und der Spvg.-Volleyballabteilung damit zu einem ungeheuren Wachstum verhelfen. Zehn Mitglieder zählte sie im September 2001 im Jugendbereich, heute sind es 80. Acht Jugend-Mannschaften hat die Spvg. für den Spielbetrieb angemeldet - und zählt damit zu den stärksten im Volleyballkreis Gütersloh-Bielefeld. Auch qualitativ: Die Jungs und Mädels spielen in der Oberliga, der höchsten NRW-Spielklasse.
»Ich will den Sport voranbringen«, hat sich Matthias Mohrhoff vorgenommen, der selbst begeisterter Volleyballer ist. Da ist er allemal auf gutem Wege - und er hat festgestellt, dass es sich l lohnt, Alternativen zu den großen Sportarten zu bieten. Die Zusammenarbeit von Schule und Verein geht indes weit über die sportliche leistungsorientierte Seite hinaus.
»Dass wir jetzt so viele Jugendliche haben, das zieht einiges nach sich«, sagt Ute Kiwatrowsky. Betreuer und Trainer etwa müssen ausgebildet werden, Trainingszeiten zur Verfügung stehen. Letzteres ist gar nicht so einfach im sportlichen Steinhagen. »Wir hoffen auf Besserung, wenn die Sporthalle bei uns am Gymnasium erst einmal fertig ist«, so Matthias Mohrhoff. Das Betreuungspersonal ist dagegen nicht das Problem. Etwa deshalb, weil es am Gymnasium seit einiger Zeit die Sporthelfer gibt - Schülerinnen und Schüler, die sich ausbilden lassen, um mit den Anfängern zu üben oder als Schiedsrichter zu fungieren, und die bei Wettbewerben auch das Coaching der Teams übernehmen. Vier Sporthelfer sind derzeit für die Volleyball-AG im Einsatz. Dass sie ebenfalls in die Vereinsarbeit hineinwachsen und auch dort Verantwortung übernehmen - ein wichtiger sozialer Aspekt -, das hofft die Sportvereinigung.

Artikel vom 15.01.2005