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Klarer Abstand zum »Keller«

Frauenhandball-Oberliga: Altkreis-Duo startet erfolgreich in die Rückserie

Von Sascha Churt (Text und Foto)
Altkreis (WB). Frauenhandball-Oberligist Union 92 Halle hat zwar mit 22:16 gegen TV Ennigerloh den erwarteten Heimerfolg eingefahren, die Zuschauer bekamen allerdings spielerische Magerkost geboten. Auch Spvg. Steinhagen`s Frauen starteten siegreich in die Rückrunde, schraubten ihr Punktekonto nach der Partie beim Drittletzten TuS Ende auf 14:8.

Union 92 Halle - TV Ennigerloh 22:16 (11:8). »Ich bin nicht zufrieden! Wie befürchtet haben wir nicht das eigene Spiel, sondern das des Gegners gespielt und uns angepasst.« Union-Coach Andreas Gohr nahm nur die zwei Haben-Zähler und die Hoffnung auf mehr Souveränität in den nächsten Spielen mit. Ohne Sandra Mecklenburg und Annika Deppe, die beide wegen Verletzungen noch geschont wurden, war der Sieg zwar nie gefährdet, aber es gab auch keine Höhepunkte im Spiel, geschweige denn jemanden, der für spielerische Akzente sorgte.
Der Tabellenletzte aus Ennigerloh traf zum ersten Mal nach neun Minuten per Siebenmeter. Kathrin Hucks direkte Antwort zum 3:1 bedeutete einen der erhofften blitzschnellen Szenenwechsel in dieser Begegnung - was leider auch die Ausnahme blieb.
Nach dem 3:2-Anschlusstreffer für die Gäste lag Halle zum letzten Mal nur mit einem Tor in Front. Über die Stationen 5:2, 9:5 und 10:7 ging es mit 11:8 in die Halbzeit. Ann-Kristin Pieper entschädigte sich mit dem Tor zum 10:7 für die kuriose Situation kurz zuvor, als der Ball nach ihrem Wurf von der Latte an den Innenpfosten und dann zurück ins Spielfeld geflogen war.
In der zweiten Hälfte schien Ennigerloh keine Kraft mehr zu haben, um sich gegen die drohende Niederlage zu stemmen. Aber Union gelang es dennoch nicht, jetzt groß aufzuspielen und den Gegner klar zu deklassieren, vergaben Halles Frauen doch einfach zu viele Torgelegenheiten. Der gelungene Heber von Ann-Kristin Pieper zum 18:12 war eines der Highlights einer einseitigen zweiten Hälfte. Immerhin: Zum Auftakt der Rückserie ist endlich der zweite Heimsieg unter Dach und Fach, und Union kann in einer Woche gelassen zum Kreis-Derby beim TV Verl fahren.
Tore: Pieper, K. Huck (je 5), N. Pape (5/3), Sommer (4), Lewicz, Husemann und Behnke.
TuS Ende - Spvg. Steinhagen 19:32 (5:14). Dank einer kompakten Abwehr ließen die Spvg.-Frauen nur fünf Gegentore in der ersten Hälfte der Begegnung zu und bauten sich auf dieser Basis eine komfortable Führung auf. Die geriet allerdings zu Beginn der zweiten Spielhälfte in Gefahr. Die Halbzeitpause schien Steinhagen aus dem Konzept gebracht zu haben, denn in den ersten sechs Minuten nach Wiederanpfiff hatte TuS Ende mit sechs Treffern schon häufiger eingenetzt als im gesamten ersten Spielabschnitt.
Die Reaktion von Trainer André Schnadwinkel auf das 11:17 mit einem Time-Out sorgte allerdings dann wieder für mehr Ruhe im Steinhagener Lager. Die Spvg. fand zurück ins Spiel, präsentierte sich im Angriff treffsicher und machte den Leistungsunterschied zur Abstiegszone deutlich. »Wir haben zwar nicht herausragend gespielt, aber es ging uns in erster Linie darum, hier zu gewinnen - und das haben wir auch«, weiß Spvg.-Trainer André Schnadwinkel die Wertigkeit der Leistung realistisch zu beurteilen. Jetzt gilt es nächste Woche wieder in eigener Halle das gewonnene Selbstvertrauen zu bestätigen - auch wenn es gegen die Spitzenmannschaft aus Königsborn dann natürlich ungleich schwieriger wird als gestern.
Tore: Grube, Dröge (je 6), Wiens (5), Schomeier (4), Lierse (4/3), Büscher (3), Blank (3/1), Hentschel.

Artikel vom 17.01.2005