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Kleine Aue unter der Lupe

Gewässernachbarschaft besichtigt Vorzeigeprojekt


Von Stefanie Westing
Espelkamp (WB). Sie ist gewissermaßen ein Vorzeigeprojekt in Ostwestfalen-Lippe: Die Renaturierung der Kleinen Aue ist (noch) einzigartig in der Region. Daher kamen am Freitag Vertreter von Kommunen und Fachbehörden der Werre-Gewässernachbarschaft im Espelkamper Bürgerhaus zusammen, um sich über die Maßnahme zu informieren. Eigentlich hatte sich auch Bärbel Höhn, Ministerin für Umwelt und Naturschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, vor Ort ein Bild von der Entwicklung machen wollen. Sie musste ihre Zusage aus terminlichen Gründen zurückziehen, will aber zu einem späteren Zeitpunkt nach Espelkamp kommen.
Planungsdezernent Hans Heinrich Hölscher vom Amt für Agrarordnung stellte den Experten das 1998 eingeleitete Verfahren an der Kleinen Aue vor. Wie die ESPELKAMPER ZEITUNG mehrfach berichtete, wurde der erste Bauabschnitt zwischen der L 770 und der Ina-Seidel-Schule im Frühjahr 2004 abgeschlossen. Für insgesamt 1,5 Millionen Euro wurde unter anderem der vorher zwei Kilometer lange gerade Flusslauf einem 2,4 Kilometer langen natürlichen, gewundenen angepasst, außerdem entstanden etwa 7000 Kubikmeter große Rückhaltebereiche, um das Regenwasser dosiert in die neue Kleine Aue abfließen zu lassen. Der gesamte Bereich hat sich inzwischen bekanntermaßen zu einem beliebten Naherholungsgebiet entwickelt.
Der zweite Bauabschnitt, so Hölscher am Freitag, erstreckt sich südlich der Ina-Seidel-Schule über Beuthener Straße, Kösterstraße, Hagenriede bis hin zur Diekerorter Straße und umfasst gut zwei Kilometer. Bis Sommer soll laut dem Planungsdezernenten die Planfeststellung erreicht werden. Dann könnten im kommenden Jahr nach Einschätzung von Klaus Hagemeier, Vorstand der neu gegründeten Anstalt öffentlichen Rechts, die Vorarbeiten beginnen. Der Grunderwerb ist bereits zu 98 Prozent abgeschlossen. Allein für die baulichen Maßnahmen sind hier 500 000 Euro einkalkuliert worden.
Im Kreis Herford sollen an Werre und Else vergleichbare Renaturierungsmaßnahmen eingeleitet werden.

Artikel vom 15.01.2005