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Klinik-Fusion: Düsseldorf
lässt Heiratswillige sitzen

Kozlowski (CDU) kritisiert SPD-geführtes Ministerium

Versmold (igs). Dass der Schwebezustand, in dem sich Versmolds Krankenhaus befindet, mehr als unbefriedigend ist -Êdaraus machte der Leitende Arzt Dr. Michael Hanraths Donnerstag während der CDU-Podiumsdiskussion keinen Hehl. Politiker und Ärzte forderten vor 80 Zuhörern eine schnelle Entscheidung des Gesundheitsministeriums über den Fusionsplan.

Die geplante Verbundlösung, zunächst zwischen den Krankenhäusern Halle und Versmold, später auch mit Rheda und Gütersloh, war für die Vertreter auf dem Podium im Hotel Froböse das Maß aller Dinge. »Die Krankenhäuser haben mit Gutachten klar gemacht, dass der Verbund eine wirtschaftlich vernünftige Lösung ist«, sagte CDU-Landtagskandidat Günter Kozlowski. »Das Ministerium hat nicht reagiert, wie man vernünfigerweise reagiert hätte -Êstattdessen liegt das Verfahren in der Warteschleife.«
Auch das Ergebnis des Gesprächs zwischen Gesundheitsministerin Fischer (SPD), Vertretern der Krankenhausträger und den hiesigen SPD-Landtagsabgeordneten sei nicht sehr ergiebig gewesen, kritisierte Kozlowski: »Das Verfahren ist überreif. Wir müssen jetzt Druck machen, um vor der Landtagswahl im Mai Klarheit zu bekommen.« Man müsse sagen, ob man die Häuser plattmachen wolle oder landespolitisch zu ihnen stehe. »Vor Ort ist es immer gemeinsame Linie der Politik gewesen. Aber wir haben ein SPD-geführtes Ministerium, das nicht weiß, wie es vor Ort geht. Wir müssen den verantwortlichen Leuten zeigen, dass die breite Bevölkerung hinter den Krankenhausplänen steht«, zeigte sich der CDU-Kandidat kämpferisch.
Dass schon in den vergangenen Jahren einiges getan wurde, betonte Dr. Heinrich-Josef Sökeland (CDU), Vorsitzender des Kreisgesundheitsausschusses. »Wir sehen schon seit 2001 Handlungsbedarf.« Dass man Entscheidungen verschleppt habe, wies Sökeland strikt von sich. »Zwischen den Parteien hat es nie einen Dissenz gegeben, wohl aber zwischen den Kommunen. Diese Mauern sind jedoch inzwischen überwunden und wir stehen wie ein Mann. Dieser Konsens ist im Ministerium schon lange genug bekannt.« Eine Fusion sei unverzichtbar. In 20 Jahren würde man es sonst angesichts der Bevölkerungsentwicklung und einer immer älter werdenden Bevölkerung bitter bereuen, wenn man die wohnortnahe Versorgung aufgebe.
Der Erhalt der wohnortnahen Versorgung ist jedoch nur mit einer Fusion möglich, waren sich die Vertreter auf dem Podium einig. »Ein Nordkreisklinikum kann sich anders strategisch am Markt positionieren«, betonte Dr. Thomas F. Hagemann vom Haller Krankenhaus. Auf diesem Weg würden Arbeitsplätze und die medizinische Versorgung vor Ort gesichert. Das Versmolder Krankenhaus sei ein hervorragender Partner für Halle. Hagemann: »Wir stehen am Traualtar und sagen Ja. Nur der Pastor hört es nicht.«Letzte Lokalseite

Artikel vom 15.01.2005