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»Bildung von Parallelgesellschaft«

Ratsanfrage der LBA zu Moscheeplänen an der Bergkirchener Straße


Löhne-Mennighüffen (LZ). Die Entwicklung um das in der Vergangenheit mehrfach in die Schlagzeilen geratene Islamismus-Zentrum an der Bergkirchener Straße beschäftigte einmal mehr die Ratsfraktion der Löhner-Bürger-Allianz (LBA). Nachdem vor einigen Wochen ein erster Antrag des Kölner Verbandes islamischer Kulturzentren (VIKZ) zum Umbau der ehemaligen Möbelfabrik Schwarze von der Stadt abgelehnt worden war, will die LBA mit einer Ratsanfrage Licht in die zukünftige Verwendung des Gebäudes bringen.
Seit einigen Jahren versucht der VIKZ bereits, an anderen Standorten in der Werrestadt ein religiöses Zentrum mit unterschiedlichsten Zielsetzungen zu verwirklichen. Nach Konflikten um ein Gebäude an der Werkstraße in Gohfeld gab es Bestrebungen, die ehemalige Gaststätte Stille, das Hotel Parkhof und später auch das Gebäude der Firma Hera an der Königstraße zu erwerben.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Stadtratsmitglied Erich Maack, meinte, die Löhner Bevölkerung habe ein Recht darauf, klar und deutlich zu erfahren, was in dem Anwesen an der Bergkirchener Straße demnächst geschehen werde. Immer noch sei zweifelhaft, in welchem Ausmaße die alte Möbelfabrik als Islamismuszentrum mit einer Moschee, einer Koranschule, verschiedenen Veranstaltungs-, Fest- und Feierräumlichkeiten sowie einer Ausbildungsstätte für mohammedanische Geistliche und einem Internat für Kinder genutzt werden solle. Insbesondere will die LBA in Erfahrung bringen, ob der Besitz beziehungsweise die Nutzung des Gebäudes an der Werkstraße in Gohfeld durch den VIKZ nunmehr endgültig aufgegeben wurde.
Weiter soll geklärt werden, ob das VIKZ-Gebäude zurzeit als Wohngebäude, als Versammlungsstätte bzw. als Ausbildungseinrichtung mit Koranschule genutzt wird. Dies sei bedeutsam vor dem Hintergrund, dass in Duisburg, wo der VIKZ bereits ein vergleichbares Haus unterhält, die dortige SPD-Fraktion ausdrücklich sich gegen die Einrichtung eines solchen islamistischen Zentrums mit Koran-Schule aussprach. Problematisch seien insbesondere gegen diejenigen mit »Internats-Betrieb«. Nach Beobachtung der dortigen SPD seien diese Einrichtungen des VIKZ integrationsfeindlich und fördern die Bildung von Parallelgesellschaften.

Artikel vom 14.01.2005