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TG geschwächt: »Aber Halle liegt uns«

Bezirksliga: Stadt-Duell Halle - Hörste zeigt im Abstiegskampf Richtung an

Altkreis (joe). Wer knipst im Jahr 2005 das Licht im Tabellenkeller zuerst an? Im Stadtduell zwischen Union Halle und TG Hörste II geht es zwischen den Bezirksliga-Aufsteigern nicht nur um die Vormachtstellung innerhalb der Stadtmauern: Der Sieger kann zumindest für kurze Zeit das Abstiegsgespenst blenden.

HSG Union Halle - TG Hörste II. Vor allem für die Gastgeber hat die Partie richtungsweisenden Charakter. Union als Tabellenvorletzter (6:18 Punkte) im 14er-Feld könnte nach Punkten mit den »Rothosen« gleichziehen und die Abstiegsränge nach langer Zeit wieder verlassen. Dementsprechend motiviert soll die Mannschaft heute auftreten, wenn es nach ihrem Trainer geht. »In der Bezirksliga haben wir genug Derbys. Aber Halle gegen Hörste, das waren schon immer heiße Tücher. Vergleichbar mit Schalke gegen Dortmund im Fußball«, macht Karl-Heinz Klenke die Rivalität der beiden Vereine deutlich. Zum ersten Mal in der Saison können die Fusionierten mit ihrem gesamten Kader antreten - alle 15 Spieler sind einsatzbereit. »Das darf ich eigentlich gar keinem erzählen«, schmunzelt »Kalla«.
Die Personalsituation ist hingegen kein Pfund, mit dem die Hörster wuchern könnten. Neben Hessenkämper und Kowalski wird in Carsten Wöstmann auch der Cousin des Trainers nicht im »Kampf um die Masch« auflaufen. Dass noch weitere Spieler ausfallen, kann Coach Thomas Wöstmann nicht ausschließen: »Es wird eng bei uns.« Wichtig ist für den TG-Trainer, dass die Negativserie - in den vergangenen sechs Spielen kein Pluszähler - aus den Köpfen seiner Spieler verschwindet: »Wir müssen trotz allem von vornherein selbstbewusst auftreten.« Wenn die Landesliga-Reserve es schafft, den Spielfluss der Haller zu unterbinden und sie in den Positionsangriff zu zwingen, sieht Wöstmann gute Chancen für sein Team: »Halle liegt uns mehr als jedes andere Altkreis-Team.« In der gemeinsamen Aufstiegssaison gab's zwischen den Kontrahenten jeweils einen Sieg für beide Seiten.
TuS Brockhagen - TG Herford. Der Tabellenführer (22:2 Punkte) kommt bestens erholt aus den Ferien und will eine neue Erfolgsserie starten. Die erste fand ja erst unmittelbar vor Weihnachten (25:29 beim Rangzweiten Sendenhorst) ihr von der Konkurrenz lang ersehntes Ende. »Herford hat drei Spieler mit Zwei-Meter-Gardemaß, die wir müde spielen müssen«, fordert Trainer Uwe Sonntag gegen die TGH (7./12:12 Zähler). Torwart Martin Franz, der zeitgleich als Physiotherapeut für HSG Bielefeld tätig ist, fehlt.
HSG Marathon Kinderhaus - TV Werther II. Stellt man die Fieberkurven beider Mannschaften gegenüber, sind die Trends unverkennbar: Für Marathon (9./10:14 Punkte) geht es, nachdem man nach acht Spieltagen noch die rote Laterne hielt, steil bergauf. Für den TVW, ehemals auf Rang zwei, führt der Weg ebenso steil nach unten (jetzt 6./12:12 Zähler). »Wir wollen natürlich an die guten Zeiten anknüpfen«, hofft Trainer Klaus Kronsbein, der unter der Woche ohne seine Münsteraner Studenten Herbke und Schoppmann auskommen musste.
HSG Bielefeld II - Spvg. Steinhagen II. Ohne Daniel Meßling (beruflich) und Björn Dopheide (erkältet) reisen die Elkmann-Mannen zur punktgleichen Regionalliga-Reserve (9:15 Zähler). Beim Duell des Tabellenenelften gegen den -zehnten erwartet alles ein enges Abstiegsduell um die zwei heiß ersehnten Punkte. Die Oberliga-A-Jugend, aus der die Bielefelder gerne Akteure mit Zweitspielrecht rekrutieren, spielt direkt vor der Partie, so dass Steinhagens Claas Szierbowski mit seiner Aussage »Eine Mannschaft, die froh ist, wenn sie sieben Leute sind« Recht haben könnte.

Artikel vom 15.01.2005