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Neuer Verein ist am Start

»Balance« bietet Gesundheitssport an - Kooperation mit Ärzten

Von Thomas Hochstätter
(Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). Ein neuer Gesundheitsverein vergrößert das Sportangebot in der Kurstadt. Der Verein mit Namen »Balance« wird Kurse in den Johanniter-Ordenshäusern und im Gohfelder Gesundheitszentrum Recumed abhalten.

»Balance« ist mit zwölf Gründungsmitgliedern gestartet. Die Kurse, nach Vorstandsangaben allesamt ausgebucht, haben in dieser Woche bereits begonnen. Im Veranstaltungsprogramm, das unter der Rufnummer 0 57 31 / 15 19 63 zu erfragen ist, sind unter anderem Qi-Gong, Tai-Chi-Chuan und Wassergymnastik zu finden. Die Ausweitung auf Präventionssport für Kinder und Angebote für Betriebssport sei vorgesehen, hieß es gestern in den Ordenshäusern.
Hinter »Balance« verbirgt sich ein Zusammenschluss von verschiedenen ausgewiesenen Fachleuten des Gesundheitswesens. So setzt sich der Vorstand aus Lothar Gohmann als Vorsitzendem, Dr. Eckhard Rhades als sein Stellvertreter und Frank Böker als Schatzmeister zusammen. CDU-Stadtrat Lothar Gohmann war bis Ende 2002 Bezirksgeschäftsführer der Barmer Ersatzkasse und ist nun im Vorruhestand. Dr. Eckhard Rhades ist niedergelassener Facharzt für Orthopädie mit Praxis am Bad Oeynhausener Busbahnhof. Und Frank Böker wirkt als Geschäftsführer der Johanniter-Ordenshäuser.
Wie diese drei Vorstandsmitglieder gestern mitteilten, arbeiten sie mit weiteren niedergelassenen Ärzten zusammen. Gespräche untereinander hätten trotz bereits vorhandener Angebote in Bad Oeynhausen immer wieder den nicht gedeckten Bedarf an Gesundheitssport zu Tage gebracht, erklärte Frank Böker. »Allein meine Patienten machen einen großen Teil der ersten Kursusteilnehmer aus«, sagte Eckhard Rhades. Wenn sich das Angebot erst herumgesprochen habe, werde sich die Nachfrage deutlich erhöhen, mutmaßte der Orthopäde. Durch die enge Zusammenarbeit von Ärzten und Therapeuten sei zudem gewährleistet, dass die Mediziner Rückmeldung vom Erfolg des Gesundheitssports erhielten, was bislang nur die Ausnahme gewesen sei.
Zielgruppe sind zunächst Menschen mit funktionellen Problemen des Bewegungsapparates, denen der Sport vom Facharzt oder Hausarzt verordnet wird. Für sie ist die Teilnahme kostenlos. Abgerechnet wird von »Balance« auf der Grundlage der neuen Heilmittelrichtlinien mit den Krankenkassen, die fünf Euro pro Kursusteilnehmer und Übungseinheit bezahlen, wie Lothar Gohmann erklärte. Die Krankenkassen übernähmen die Kosten für maximal 50 Einheiten binnen 18 Monaten. Wer ohne ärztliche Verordnung mitmachen will, zahlt für die zehnstündigen Kurse selbst. »Ein Qi-Gong-Kursus kostet zum Beispiel 60 Euro«, erklärt Hauptübungsleiter Rudolf Schmittmann. Er war früher hauptsächlich für den Club Vital aktiv, ist dies aber nun wohl nur noch während einer Übergangszeit.
Für Vereine wie Club Vital, MTV Blau-Weiß oder Kneipp-Verein bringt der »Balance«-Start auch andere Veränderungen. So wollen die Johanniter-Ordenshäuser ihre Infrastruktur mit Fitnessgeräten und Übungsräumen nur noch »Balance« zur Verfügung stellen, wie Frank Böker sagte. Der Johanniter-Verwaltungschef wies den Begriff »Verdrängungswettbewerb« jedoch zurück und sprach lieber von einer »Verlagerung der Angebotspalette«. Anzeichen dafür habe er bei anderen Gesundheitssportanbietern bereits ausgemacht. Als Beispiel nannte er den Club Vital, bei dem er eine Konzentration auf Herz-Kreislauferkrankungen für möglich hielt. Herzgruppen wolle »Balance« nämlich nicht anbieten.

Artikel vom 13.01.2005