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»Keiner wagte sich raus«

Hildegard Weber überstand Angriff im Keller


Hildegard Weber (80), geborene Schulte, erlebte den ersten schweren Luftangriff am 17. Januar 1945 in ihrem Elternhaus an der Albinstraße. Als es gegen 12.30 Uhr Vollalarm gab, »schnappten wir unsere Luftschutztaschen und rannten in den sogenannten Luftschutzkeller, in dem einige Pritschen, ein Eimer Sand und ein Eimer Wasser standen«. Die Paderbornerin, die damals als Hilfslehrerin an der Theodorschule unterrichtete, erinnert sich noch deutlich an das Heulen der Flugzeuge und das Detonieren der Bomben. »Plötzlich flog die Tür auf, Staub und Glas flogen herein«, erzählt sie. Alle duckten sich, die Mutter begann zu beten.
Als der Angriff vorüber war, »wagte sich keiner sofort hinaus«. Doch dann begutachtete Hildegard Weber mit ihrer Familie die Schäden: »Das Haus stand, das Dach war abgerissen, die Fenster zerstört, die Türen nicht zu schließen«. In der Meinolfkirche wurden die Toten dieses Tages aufgebahrt. Der Vater half bei der Bergung der Opfer »und verbot mir den entsetzlichen Anblick«. -pia-

Artikel vom 15.01.2005