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»Die Jugend war immer besser als ihr Ruf«

Erste Förderpreise der TWO an Felix Beckebanze, Natalia Klassen und Male Stüssel vergeben

Halle (HHS). Felix Beckebanze, Natalia Klassen und Male Stüssel heißen die Sieger des ersten Jugendwettbewerbs »Die junge Kraft der Haller«. Für ihr Engagement in den Kategorien Schule, Ausbildung und Soziales erhielten die Preisträger jeweils 500 Euro Fördergeld von der Technische Werke Osning GmbH (TWO), die den Preis ins Leben gerufen hatte.

»Die Jugend sitzt am PC und kümmert sich um nichts. Diesem Vorurteil wollten wir entgegenwirken«, sagte TWO-Geschäftsführer Detlef Wemhöner zur Idee dieser Auszeichnung. »Die Jugend war immer besser als ihr Ruf.« Politik und Gemeinwesen ständen heute zwar nicht im Mittelpunkt des Interesses, die jungen Leute konzentrierten sich vielmehr darauf, was sie wollen. »Sie sind pragmatisch, erfolgsorientiert und selbstbewusst.«
Um für den Preis nominiert zu werden, mussten die Kandidaten im Alter zwischen 14 und 21 Jahren von Freunden, Eltern, Lehrern und Vorgesetzten vorgeschlagen werden oder konnten sich auch selbst bewerben. Eine fünfköpfige Jury wählte schließlich die Preisträger aus den Einsendungen aus. Juroren waren Dirk Niemann (Storck), Jutta Panhorst (Intal), Dieter Weyer (Oberstudienrat i.R., Kreisgymnasium Halle), Heinrich Piesch (Konrektor i.R., Realschule Halle) und Monika Plassmann (Privatinstitut für Lernförderung).
In der Kategorie Schule hatten sie sich für den 17-jährigen Felix Beckebanze aus Bokel entschieden, der einen mehrmonatigen Schüleraustausch in die USA organisiert hatte. Dieter Weyer würdigte in seiner Laudatio nicht nur Beckebanzes Engagement, mit dem er sich für andere eingesetzt hat, er verwies auch auf den persönlichen Gewinn, den ein solcher Austausch mit sich bringe: »Werben Sie weiter für diese Art der Begegnung mit Menschen aus anderen Ländern. Sie werden davon ein Leben lang profitieren.«
Das 150-jährige Jubiläum der Kreissparkasse Halle hat Natalia Klassen genutzt, um in die lange Geschichte der Ausbildung bei dem Kreditinstitut zu schauen. Die 19-Jährige hat mit etlichen mittlerweile pensionierten Mitarbeitern gesprochen, wie sie ihre Ausbildungszeit erlebt haben, und will damit einen Bogen schlagen von der Vergangenheit in die Gegenwart. Für dieses noch nicht ganz fertig gestellte Projekt erhielt Natalia Klassen den Preis in der Kategorie Ausbildung.
»Male Stüssel käme eigentlich für mehrere Preise in Frage«, sagte Monika Plassmann über die dritte Preisträgerin. Die 17-jährige Handballerin in Diensten von Oberligist Union Halle glänzte durch unermüdliches soziales Engagement: mehrfache Kurssprecherin am KGH, Mitarbeiterin im Grundschulprojekt Sport, Trainerin einer Handballmannschaft und Pflegerin ihrer auf den Rollstuhl angewiesenen Mutter. »Es gibt Dinge, die man sieht und die man nicht sieht. Male kümmert sich um beides - ohne aufgefordert zu werden, ohne Geld dafür zu bekommen«, sagte Monika Plassmann.
Nicht zuletzt diese drei Preisträger waren für die Initiatoren Ansporn genug, den Wettbewerb auch für dieses Jahr erneut auszuloben. »Ich freue mich auf die Bewerbungen 2005«, sagte Detlef Wemhöner abschließend.

Artikel vom 13.01.2005