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Olympischer Glanz zum Geburtstag

20. Sportlerball: Tonn, Leifels und der PSC vorn

Von Wolfram Brucks (Fotos)
und Matthias Reichstein (Texte)
Paderborn (WV). Olympischer Glanz beim Sportlerball - 20 Jahre musste Paderborns schönster Start ins neue Jahr alt werden, bis das größte Sport-Spektakel der Welt auch die Paderhalle erreichte. Am Samstag war's dank Claudia Tonn soweit: Die »Sportlerin des Jahres« war der Star des Abends.

Als ihr Film über die Sommerspiele in Griechenland auf den Großleinwänden in der herausgeputzten Paderhalle flimmerte, wurden noch einmal Erinnerungen wach. Athen im Sommer 2004, die Leichtathletin war die schnellste 800 Meter-Läuferin und belegte in Athen im Siebenkampf den zwölften Platz. Seit dem hat sich ihre Sport-Welt verändert. Äußerlich zieren Sponsoren-Logos die Abendgaderobe, innerlich ist der Rückblick auf 2004 gleichzeitig Ansporn für 2005. Die WM-Quali für Helsinki ist ihr Ziel, am Abend genoss sie aber den Ball und die Ehrung in vollen Zügen: »Ich bin stolz auf diese Auszeichnung.«
Das waren auch die Squasher. Die Seriensieger haben zwar schon eine gewisse Routine, doch der Paderborner SC mit dem Deutschen Meister und »Sportler des Jahres« Stefan Leifels an der Spitze feierten den Erfolg, als wenn es der erste wäre. Im feinen Zwirn mit eigens besticktem Hemdkragen (Europapokalsieger 2004) machten die Herren zunächst auf der Bühne eine gute Figur, später auch an den verschiedenen Bars.
Die Sportler waren die Show in der mit mehr als 1 000 fröhlich feiernden Ball-Besuchern wieder ausverkauften Paderhalle und setzten die Glanzlichter an einem von Martin Lausen (Radio Hochstift) moderierten Abend, der für alle etwas bot. Der Fan des Fetzigen kam ebenso auf seine Kosten, wie die Freunde des gepflegten Tanzvergnügens.
Das Show-Programm war wie gewohnt gut, es war allerdings auch schon besser und gerade zum 20. Ball-Geburtstag hätte sich der Stadtsportverband Paderborn ruhig noch etwas mehr gönnen können. Stark war der Schluss mit den Artisten der Gruppe »Atlantis«. Die vier jungen Männer aus Paris ließen ihre Körper zu Traumbildern verschmelzen und verzauberten damit besonders die Damen. Ein gelungenes »Heimspiel« bot auch die Show-Tanzgruppe »New Generation« von der Tanzschule Stüwe-Weissenberg. Ihre Mischung aus Tanztheater, Ballett, Jazz- und Modern-Dance stimmte.
Warum der russische Jongleur Semen Krachinov der neue »Star am internationalen Varietehimmel« sein soll, wurde in Paderborn nicht so wirklich deutlich. Die Sport-Spaß-Show von Alfred Lefebre (vor zehn Jahren schon einmal zu Gast) und Ralf Büchner wurde vom Publikum eher verhalten aufgenommen.
Dennoch wurde das schöne Spiel des Sehens und Gesehen-Werdens noch bis zum frühen Morgen fortgesetzt. Die Mischung aus Sport, Politik und Wirtschaft sorgte erneut für eine herrlich unbeschwerte Ballnacht, die bei den meisten Besuchern mit einem Versprechen endete: »2006 kommen wir wieder.«

Artikel vom 17.01.2005