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Messen mit der Wärmebildkamera

Liebfrauengymnasium und Firma Wöhler setzen ihre Kooperation fort

Von Heinz-Peter Manuel
Büren (WV). Mit einem neuen Projekt setzen das Bürener Liebfrauen-Gymnasium und die Bad Wünnenberger Firma Wöhler Messgeräte und Kehrgeräte ihre seit fünf Jahren währende Zusammenarbeit fort. Zum Auftakt gestern brachte Geschäftsführer Dr. Stephan Ester der Schule eine rund 2000 Euro teure Wärmebildkamera mit.

Schon seit Juni 2000 besteht eine erfolgreiche Kooperation zwischen der Firma Wöhler (170 Mitarbeiter in drei Sparten) und den Kursen des Differenzierungsbereichs II Naturwissenschaften am Liebfrauengymnasium (37 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9). Die Kooperation ist Bestandteil einer langfristig angelegten Begegnung zwischen Schule und Unternehmen. Hiermit soll der Alltags- und Praxisbezug im Unterricht nachhaltig gefördert und so das Interesse für Naturwissenschaften und Technik gefördert werden, wie Schulleiterin Schwester Anneliese Stelzmann sowie die Fachlehrer Jörg Gastel und Franz-Josef Plogmeier erläuterten.
Konkret geht es nun um das Sparen von Heizenergie beim Hausbau. In verschiedenen Praktika entwickeln und erproben die Schüler/innen Geräte für Messungen, wie sie Energietechniker einsetzen. Dabei handelt es sich um komplexe technische Geräte, gebaut mit einfachen Mitteln. Es gehe um das Prinzip der jeweiligen Wirkungsweise, so Franz-Josef Plogmeier, und nicht so sehr um exakte Messwerte. Die jungen Forscher (14/15 Jahre) werden dabei von Mitarbeitern der Firma Wöhler angeleitet.
Die Ergebnisse der Langzeitmessungen werden im Unterricht ausgewertet, wobei auch Computersoftware zum Einsatz kommt. So werden unter anderem Baustoffe und Gebäude auf ihr Wärmedämmverhalten untersucht und so Energiesparpotenziale aufgedeckt. Die Ergebnisse lassen sich in Grafiken und Schaubildern anschaulich darstellen.
Nur mit einem fundierten Grundlagenverständnis könne der Bezug zur späteren Praxis optimal vorbereitet werden, befürwortet Dr. Stephan Ester eine tiefergehende Behandlung der klassischen Wärmelehre bereits in der Sekundarstufe I. Energiesparen in Bezug auf Schonung der Ressourcen, Umweltschutz und Kostensenkung in Industrie und Privathaushalt seien ein besonders bedeutsames Thema.
Mit der gestern überreichten Wöhler-Infrarotkamera können nun Lehrer und Schüler ihre Ideen und experimentellen Ergebnisse auch visuell überprüfen und dokumentieren. So können sie zum Beispiel schlecht gedämmte Bereiche an Häusern ausfindig machen. Aber auch mit einfacheren Verfahren aus der Wärmelehre lassen sich sehr kostengünstig Wärmedurchgangswerte an Gebäudebereichen ermitteln. Die notwendigen Temperaturlogger werden von den Schülern selbst teilgefertigt.

Artikel vom 12.01.2005