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Bundesstraße 476 nach tödlichem Unfall im Blickpunkt

Behördengespräch in Kürze -ÊUWG wünscht sich Bau von Kreisverkehren

Von Oliver Horst
Versmold (WB). Nach dem neuerlichen tödlichen Unfall am Sonntag gerät die Bundesstraße 476 immer mehr in den Blickpunkt. Nicht nur die Behörden, die wie exklusiv vom VERSMOLDER ANZEIGER berichtet noch im Januar über mögliche Maßnahmen beraten wollen, auch die Politik schaltet sich jetzt ein. Die UWG hat noch am Sonntag einen Antrag an Bürgermeister Thorsten Klute verfasst. Sie wünscht sich Kreisverkehre für mehr Sicherheit.

An der Kreuzung der B 476 mit der Stockheimer Straße ereignete sich Sonntag wie berichtet der folgenschwere Zusammenstoß, bei dem ein 82-jähriger Bockhorster ums Leben kam. Im zurückliegenden Jahr starben bei zwei Dutzend schweren Unfällen auf der B 476 in Versmold drei Menschen.
»So kann es nicht weitergehen«, sagt UWG-Vorsitzende Elke Henkefend. Viele Unfälle seien aber nicht nur auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen, sondern auch auf Unachtsamkeit und Missachtung der Vorfahrt. Mit ihrem Antrag bittet die UWG Bürgermeister Thorsten Klute, sich mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW in Verbindung zu setzen, um Straßenbaumaßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu prüfen: »Ein Kreisverkehr an gefährlichen Kreuzungen zwingt die Autofahrer, die Geschwindigkeit herabzusetzen und verringert Vorfahrtsfehler«, begründet Henkefend den Antrag. »Solche Straßenbaumaßnahmen an der Kreuzung der Bundesstraße mit der Stockheimer Straße und ÝIm LeimwegÜ, als auch im Bereich ÝRötekuhleÜ/ÝTürns DammÜ könnten vielleicht manches Menschenleben retten.«
Diese und weitere Maßnahmen, um eine bestmögliche Verkehrssicherheit auf der Bundesstraße zu erreichen, werden im Mittelpunkt eines kurzfristig anberaumten Behördentermins im Versmolder Rathaus stehen. Die Straßenverkehrsbehörde des Kreises, die Polizei, der Landesbetrieb Straßen.NRW und die Stadt sitzen dann gemeinsam am Tisch. »Wir werden Auffälligkeiten und die jüngsten Unfälle analysieren und nach Ursachen suchen. Sollte es Mängel geben, berät das Gremium über mögliche Maßnahmen«, sagte Sven Johanning, Sprecher der Straßen.NRW-Niederlassung Bielefeld gestern dem VERSMOLDER ANZEIGER. »Wenn Änderungen der Beschilderung nicht ausreichen, kann es auch Umbauten an der Straße geben.« Das letzte Wort habe die Straßenverkehrsbehörde des Kreises, die anordnende Behörde ist.
Den von der UWG gewünschten Kreisverkehren räumt Johanning indes keine großen Chancen ein: »Deren Bau ist zwar grundsätzlich möglich, wenn der nötige Platz zur Verfügung steht. Aber eigentlich sind Kreisverkehre nur da sinnvoll, wo die einzelnen Straßenäste eine ähnliche Verkehrsbelastung aufweisen.« Dies ist an beiden genannten Kreuzungen nicht der Fall. »In solchen Bereichen ist eher eine Tempobeschränkung sinnvoll, um die Geschwindigkeit des Verkehrs zu reduzieren.«

Artikel vom 11.01.2005