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Dank immer neuer Ideen: Bei Rolko rollt es ordentlich

Räder und Rollen für Rehabilitations- und Industriebereich

Von Katrin Niehaus
Borgholzhausen (WB). Das Rad wird in Borgholzhausen zwar nicht neu erfunden, aber immer wieder kräftig in Schwung gebracht. Die Rolko Kohlgrüber GmbH entwickelt Jahr für Jahr neue Räder und Rollen für den Rehabilitations- und den Industriebereich.

Allein im vergangenen Jahr haben rund eine Million Räder und Rollen sowie etwa zwei Millionen andere Produkte die Lagerhallen an der Industriestraße 14 verlassen, um in 40 Ländern dieser Erde in Betrieb genommen zu werden. Die Firma - sie beschäftigt 40 Mitarbeiter - hat 2004 einen Umsatz von zehn Millionen Euro gemacht. »60 Prozent unserer Produkte verkaufen wir in Deutschland. Der Rest geht ins Ausland, in die EU-Staaten, die USA, nach Südkorea oder Japan«, erklärt der stellvertretende Geschäftsführer Oliver Weigel. Rund 10 000 Artikel lagern am Firmensitz in Borgholzhausen - von Reifen und Rollen bis hin zu Achsen und Schrauben.
Drei Viertel der Rolko-Produkte gehen an Kunden aus dem Reha-Bereich wie Sanitätshäuser, Reha-Zentren und Hersteller von Rollstühlen. Dazu zählen Rollstuhlräder, Sitzkissen, Armauflagen und Bremssysteme. An die Industrie liefert die Borgholzhausener Firma Schwerlast-, Möbel-, Gabelstablerrollen und vieles mehr.
Entwickelt werden die Reifen und Rollen zum größten Teil in Borgholzhausen. Hergestellt werden die einzelnen Teile auch von Zulieferfirmen in der Region oder in Polen, Tschechien und China. Die Montage erfolgt in Borgholzhausen oder in heimischen Behinderten-Werkstätten.
»Seit 2004 stagniert der Markt. Bei uns rollt es jedoch noch ganz ordentlich. Der Export läuft sehr gut und der Herstellermarkt auch, aber wir haben einen Einbruch bei den Sanitätshäusern zu verzeichnen. Das hängt mit den Kosteneinsparungen im Gesundheitsbereich zusammen«, sagt Oliver Weigel, der bei Rolko zuständig ist für die Bereiche Betriebsorganisation, EDV, Marketing und Personal. Geleitet wird das Unternehmen von den beiden Geschäftsführern Willi und Achim Kohlgrüber.
Seniorchef Willi Kohlgrüber hatte die Firma in den 60-er Jahren zunächst als Handelsvertretung in Bielefeld gegründet. Später verlagerte er das Geschäft nach Barnhausen und begann in den 80-er Jahren, Eigenentwicklungen auf den Markt zu bringen. Der Rehabilitationsmarkt, auf dem Rolko inzwischen einer der führenden Hersteller ist, wurde 1986/87 verstärkt erschlossen. Zu Rädern und Rollen gesellten sich zahlreiche Zubehörteile.
1990 bezog das Unternehmen seinen heutigen Firmensitz im Industriegebiet am Bahnhof Borgholzhausen. Die Rolko Kohlgrüber GmbH wuchs stetig und mit ihr die Gebäude. So wurde unter anderem 2003 eine rund 1200 Quadratmeter große Lagerhalle gebaut. Außerdem hat Rolko inzwischen drei Tochterfirmen. Dänemark wurde 1998 »erschlossen«, zwei Jahre später folgten die Niederlande, und seit dem vergangenen Jahr gibt es auch eine Tochterfirma in Polen. Oliver Weigel: »2004 haben wir zudem unsere Entwicklungsabteilung deutlich ausgebaut.«

Artikel vom 24.02.2005