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»Kinder wollten nicht in die Ferien«

Das Konzept der integrierten Eingangsstufe sieht vor, dass Erst- und Zweitklässler in einer Klasse zusammengefasst werden. In Versmold passiert das seit diesem Schuljahr in der Grundschule Oesterweg und Peckeloh.
Je nach Lernstand können die Kinder nach ein, zwei oder drei Jahren in die dritte Klasse versetzt werden. Um eine fundierte Entscheidung darüber zu treffen, wer in die dritte Klasse kommt, gibt es für jedes Kind einen so genannten »Beobachtungsbogen«: »Darauf halten wir genau fest, was das Kind kann und woran es noch arbeiten muss«, sagt Schulleiter Dirk Kurhofer. Was ein Kind können muss, um in die Klasse zu 3 wechseln, ist in allen Fächern verbindlich festgelegt. Noch ist es für eine endgültige Entscheidung zu früh - aber Kurhofer sieht durchaus einige Kinder, die nach den Sommerferien - nach einem Schuljahr in die dritte Klasse gehen könnten, aber auch einige, die eventuell ein drittes Jahr in der Eingangsstufe bleiben. »Darüber wird es aber rechtzeitig Gespräche mit den Eltern geben.« Die Regel bleibe jedoch die Zeit von zwei Jahren. Wichtig sei, dass auch früher die Kinder einer ersten Klasse nicht alle auf dem gleichen Leistungsstand gewesen seien.
Zum ersten Mal habe man Erstklässler gehabt, die nicht in die Ferien wollten. »Das Mitein-ander hat sich verändert«, lobt Kurhofer die offenere Atmosphäre. Für die Lehrer, räumt Kurhofer ein, sei die Umstellung nicht ganz so einfach gewesen. »Wie die Eltern müssen wir uns an das neue Vorgehen gewöhnen.« Das Kollegium arbeite jetzt noch enger zusammen.
Auch eine andere Begleiterscheinung haben Dirk Kurhofer und die vier Klassenlehrerinnen Margarete Bohle, Anke Stapel, Wera Boxel-Schöwerling und Sabine Petermann festgestellt: Das Verhalten der Kinder untereinander hat sich enorm verbessert. »Denn wer sich gegenseitig im Unterricht hilft, der haut und schubst sich nicht in der Pause.«

Artikel vom 11.01.2005