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Schiedsrichter
mit richtig(en) guten Karten

Fußball: Thorsten Joerend

Lübbecke (WB). Gerade erst in die Regionalliga aufgestiegen, befand sich der Spitzenschiedsrichter des Fußballkreises Lübbecke bereits im Dauereinsatz.
Im Zeichen des DFB hochklassig unterwegs: Thorsten Joerend.
Es begann am 14. August mit dem Spiel Chemnitz gegen Braunschweig vor 4000 Zuschauern. Gleich in diesem Spiel wurde es noch turbulent nach 0:1 Niederlage durch Strafstoß sowie Roter Karte gegen die Heimmannschaft in den letzten 5 Minuten.
Ruhiger ging es dann Anfang September vor 2116 Zuschauern im bundesliga-bekannten Grotenburg-Stadion beim 2:1-Sieg von Uerdingen gegen die Amateure von Werder Bremen zu. In diesem Spiel stand ein Zweitliga-Schiedsrichter als Assistent an der Linie.
Ebenfalls professioneller Unterstützung durch den erstliga- und fifa-erfahrenen Assistenten Peter Henes an der Linie konnte sich Thorsten Joerend beim Spiel Braunschweig gegen Hertha BSC Amat. erfreuen. An einem Dienstagabend unter Flutlicht an der Hafenstraße herrschte vor 11 000 Zuschauern beim 1:0-Sieg des Titelanwärters Braunschweig eine tolle Stimmung.
Der absolute Höhepunkt war dann allerdings die Leitung des Spiels der beiden ehemaligen Bundesligisten St.Pauli gegen Fortuna Düsseldorf am 2. Oktober im berühmt-berüchtigten Stadion am Millerntor. »2:1! Pauli-Party mit 18 870 Fans« schrieb am anderen Tag die Hamburger Ausgabe der Bild-Zeitung. 4670 Zuschauer im Stadion an der Försterei verfolgten am 29. Oktober Joerends bisher letztes Spiel in der Regionalliga: Union Berlin gegen Werder Bremen Amat. 2:1. Dieses Spiel wird ihm nicht in so guter Erinnerung bleiben. Die gesamte Stadionanlage war sehr veraltet. Die Umkleidekabinen waren Wohncontainer. In der Halbzeitpause zog er sich eine Verhärtung in der Oberschenkelmuskulatur zu. Nach kurzer intensiver Behandlung durch den Physiotherapeuten von Union konnte Joerend das Spiel aber souverän zu Ende leiten.
Neben diesen fünf Spielleitungen in der Regionalliga gab es noch vier Einsätze im bezahlten Fußball. Am 21. August assistierte er in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals dem bekannten Bundesliga-Referee Jürgen Jansen beim Spiel Mainz Amat. gegen Bayer Leverkusen. Auch in diesem Spiel gab es für Joerend wichtige Entscheidungen. Zunächst erkannte er bei einem Tor der Mainzer eine Abseitsstellung, später zeigte er dem Schiedsrichter bei einer Notbremse von Placente (Bayer Leverkusen) an, dass diese kurz vor dem Strafraum erfolgte. Dadurch gab es nicht den von den Mainzer Fans erhofften Strafstoß, sondern lediglich einen direkten Freistoß und natürlich Rot für Placente. Der erste Zweitligaeinsatz erfolgte am 29. August als Assistent des Bundesliga-Schiedsrichters Thorsten Kinhöfer beim 0:0 im Spiel Saarbrücken gegen Cottbus. Vor 4500 Zuschauern in diesem Spiel verletzte sich der Torwart von Cottbus nach einem Zusammenprall schwer. 6200 Zuschauer bildeten die Kulisse beim Spiel Eintracht Trier gegen Unterhaching, bei dem Joerend als 1. Assistent dem Spielleiter Detlef Scheppe aus Westfalen zur Seite stand. Ein Spiel mit besonderer Brisanz war das Lokalderby RW Erfurt gegen Erzgebirge Aue am 15. Oktober vor 22 000 Zuschauern, in dem Joerend dem Duisburger Referee Andre Stachowiak assistierte. Das Spiel gewannen die Gäste mit 3:0.
Zu allen Spielen im bezahlten Fußball erfolgt die Anreise immer einen Tag vor dem Spiel, in der Regionalliga am Spieltag. Die Rückreise findet meist nach den Spielen, bei Flutlichtspielen in der Regel jedoch am folgenden Tag statt. Als Transportmittel dient die Bahn oder ein Leihwagen.

Artikel vom 17.01.2005