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Handarbeiten halten
die Jubilarin jung

Frieda Obermeier wird heute 95 Jahre alt

Gestringen (ke). Ein besonderer Ehrentag ist am heutigen Montag in der Gardestraße 25 zu feiern: Frieda Obermeier wird 95 Jahre alt.

Die Jubilarin ist auch im hohen Alter noch sehr rüstig. Sie hat ihr persönliches Rezept, um jung zu bleiben. Gern greift sie zum Kreuzworträtsel und hält sich geistig fit. Vor allem beschäftigt sie sich noch viel mit Handarbeiten. Sie häkelt hübsche Decken und verziert Taschentücher. Bei dieser Beschäftigung darf fröhliche Unterhaltung nicht fehlen: Das Radio und vornehmlich die Gute-Laune-Welle eines großen Hamburger Senders ist gern gehörter Begleiter der hochbetagten Dame. Sie verbringt ihren Lebensabend beim Neffen Hans-Dieter Schmidt und seiner Familie in dem schon vor mehr als 40 Jahren errichteten Haus in der Gestringer Siedlung.
Frieda Obermeier wuchs in Isenstedt auf, wo sie die einstige Waldschule besuchte und von Pastor Winkler konfirmiert wurde. In jenem Jahr hatte ihr Vater, der in dem aufblühenden Gewerbe der Zigarrenmacher tätig war, die Filiale der Bünder Firma Spengemann übernommen. Die Fabrik war im Haus Nummer 233 untergebracht und gab zeitweilig 100 Leuten, die auch in Heimarbeit tätig waren, Brot und Arbeit. Frieda Obermeier war bis zuletzt in dem Traditionsunternehmen tätig, das erst Anfang der 60-er Jahre die Pforten schloss, und blieb bis zum Antritt der verdienten Rente 1970 noch in Bünde dem Zigarrenmacher-Handwerk treu.
Frieda Obermeier schloss sich dem Handarbeitskreis der Gestringer Kirchengemeinde an, und bis heute arbeitet sie noch für die Basare im Gemeindezentrum der Trinitatiskirche. Viele Glückwünsche werden die Jubilarin heute in Gestringen erreichen, aus dem Familienkreis gratuliert inzwischen auch ein Vierjähriger der Urgroßtante.

Artikel vom 10.01.2005