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Union-Sieg im Wohnzimmer

24. WB-Turnier: 4:3-Sieg im Finale - Landesligist darf nach Schalke

Vom 24. WB-Turnier berichten
Alexander Grohmann (Texte)
und Sebastian Picht (Fotos)
Bad Oeynhausen-Eidinghausen (WB). Nach einjähriger »Auszeit« war wieder alles beim Alten: Landesligist Union Minden sicherte sich beim 24. WESTFALEN-BLATT-Turnier am Samstag den begehrten Hallen-Titel im Sportzentrum Nord. Wie schon in den Jahren 2002 und 2003. Im Finale setzten sich die Mindener gegen Vorjahres-Champion SV Enger-Westerenger mit 4:3 durch.

Die Bad Oeynhausener Kur-Luft scheint Union bestens zu bekommen. Zum vierten Mal in Folge stand die Mannschaft von Reiner Stegemeier beim WB-Turnier im Finale. Nachdem es 2004 ausnahmsweise nicht mit dem Titel geklappt hatte, glückte Union in der Neuauflage des Vorjahresendspiels gegen den SV Enger-Westerenger die Revanche. Der Lohn: der dritte Titel seit 2002.
Die große Halle im Sportzentrum Nord wird immer mehr zum Union-Wohnzimmer: »Wir fühlen uns hier wohl«, lachte auch Christian Möller, der sich mit seinen Mitspielern nicht nur über den großen Sieger-Pokal freuen konnte. Schalke-Manager Rudi Assauer hatte bei seinem Blitz-Besuch ein Sonder-Präsent ausgelobt und den Sieger zu einem Heimspiel seiner Wahl in die Arena »AufSchalke« eingeladen. Möller: »Das wird super. Wir wollen natürlich die Bayern sehen«, ist die Entscheidung schon gefallen. »Ein super Wochenende für uns«, jubelte Trainer Reiner Stegemeier, der am Freitag mit seinem Team beim Pressepokal in Petershagen erst im Halbfinale ausgeschieden war.
Für das heimische Hurra-Erlebnis unter dem Hallendach sorgte ausgerechnet die SV Eidinghausen/Werste: Der Bezirksligist, der sich erst am Freitag als letztes Team für die Endrunde qualifiziert hatte (siehe nächste Seite), stieß als einziger Lokalmatador bis ins Halbfinale vor. Dort war erst nach hartem Kampf gegen Verbandsligist SV Enger-Westerenger Endstation. Trotz der 2:4-Niederlage: Die Hebrock-Elf spielte sich mit erfrischendem Hallenfußball in die Herzen der Zuschauer. Das 0:1 durch Alexander Kusmin drehten die starken Andreas Mattern und Johannes Flachmeier um. Ein Doppelschlag von Sergej Kusmin in der 11. Minute sowie ein Tor von Cihan Batmaz (14.) bedeuteten aber noch das Happy-End für Enger.
Dennoch: Der Titelverteidiger büßte am Samstag einige Sympathien ein. Vor allem Sergej Kusmin, im Vorjahr noch überragender Torjäger, stand völlig neben sich und zettelte immer wieder Schiedsrichter-Diskussionen an. Mit Referee Reinhard Beining befand sich Kusmin vom ersten Spiel an im Dauer-Dialog. Das Halbfinale war der unrühmliche Höhepunkt. Die Folge: nicht nur Zeitstrafen für Muji und Bosnjak, sondern auch ein Wutanfall von Engers Vorstandsmitglied Willi Stüber. Stüber machte nach dem Halbfinalsieg seinem Unmut über das Auftreten Luft, las den Spielern kräftig die Leviten.
Dass man mit Anstand verlieren kann, bewies die junge Truppe von Arminia Bielefeld. Der Turnier-Favorit musste sich im Halbfinale Union Minden im Neun-Meter-Krimi beugen. Nach 15 Minuten und Toren von Andre Grunwald für Arminia und Christian Riedel hatte es 1:1 gestanden. Dann Perfektion pur von der Neunmeter-Linie: Die ersten sechs Schützen beider Teams trafen souverän ins Schwarze. Nachdem Kader Bilgetekin Union mit 7:6 in Führung gebracht hatte, versagten Tim Danneberg die Nerven: Sein Schuss landete neben dem Tor. Dass Arminia trotz Spiel-Dominanz nicht zum Sieg gekommen war, hatte Jens Fachmann zu verantworten: Der Union-Keeper vereitelte Top-Chancen in Serie, zeigte sich als Meister seines Fachs.
Der Pfosten-Fachmann spielte auch im Finale lange zu Null: Riedel (2) und Bilgetekin brachten Überflieger Union mit 3:0 in Führung. Robert Mainka sorgte mit zwei Toren in der 11. und 12. Minute für SVEW-Hoffnung, doch Zaman Yagiz machte diese mit dem 4:2 eine Minute vor Schluss zunichte.

Artikel vom 10.01.2005