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Togo-Freunde
übertreffen
Vorjahreserlös

Neuen Verteilungsweg gefunden

Rheda-Wiedenbrück (WB). Der Togo-Förderverein Rheda-Wiedenbrück e. V. ist überrascht von der vorbildlichen und großzügigen Unterstützung seiner ehrenamtlichen Arbeit durch die Besucher des Christkindlmarktes. Trotz höherer Kosten beim Einkauf der zu verlosenden Preise kamen insgesamt netto 14 859,69 Euro zusammen. Der gute Vorjahreserlös wurde damit noch übertroffen.

Ein Zuschuss des Landes in Höhe von 1500 Euro sowie zahlreiche Bar- und Sachspenden haben zu diesem großartigen Ergebnis geführt. »Die Besucher des Wiedenbrücker Christkindlmarktes haben damit ein beeindruckendes Zeichen gesetzt. Die Hilfsbereitschaft für Not leidende Menschen bleibt trotz der wirtschaftlich nicht gerade rosigen Situation ungebrochen, wie auch die jüngste Spendenbereitschaft für die Flutopfer in Südostasien zeigt«, freut sich der Vorsitzende des Togo-Fördervereins, Helmut Löhner.
55 Helferinnen und Helfer haben sich in vielen Stunden unermüdlich für den Losverkauf eingesetzt. »Unser Anliegen war es, nicht nur Gelder zu sammeln, sondern durch viele Informationen die Probleme in der Dritten Welt näher zu bringen«, sagt Löhner.
Die gespendeten Gelder sollen baldmöglichst zu hundert Prozent in den unterentwickelten Kantonen Adjengré und Aouda in Togo eingesetzt werden. Der Vorstand hat mit den Häuptlingen Akata Atchozou Atchaa und Batabou Samke Yelebidjo bereits Kontakt aufgenommen, um mit ihnen den wirkungsvollen Einsatz der Fördermittel abzusprechen. In erster Linie geht es hier um die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser. Aber auch Schulprojekte sowie handwerkliche Ausbildungsmöglichkeiten sollen unterstützt werden.
Die Fördermittel waren bislang immer persönlich nach Togo gebracht worden. Bei ihren Besuchen in den Kantonen hatten die Mitglieder des Fördervereins die Gelder teilweise am Köper versteckt mitgenommen und in den Dörfern abgeliefert. Die togoische und die deutsche Botschaft waren über den Geldtransfer zwar informiert, in einer Diktatur ist dieser Transportweg aber nicht ganz ungefährlich.
Der Vorstand hat jetzt mit Hilfe des in der Hauptstadt Lomé lebenden deutschen Entwicklungshelfers Franz Wiedemann einen sicheren Weg gefunden und auch bereits erfolgreich getestet, die Gelder direkt in die Kantone zu überweisen, ohne dass hierfür Gebühren anfallen. Die Kantone haben inzwischen spezielle Bankkonten für die Gelder aus Rheda-Wiedenbrück eingerichtet, über die auch die Verwendung der Mittel nachgewiesen wird. Die Fördermittel können jetzt zeitnah in voller Höhe eingesetzt werden, ohne dass jemand die lange und nicht gerade billige Reise auf sich nimmt. Bei den turnusmäßigen Besuchen in Afrika wird dann der Einsatz der Mittel aus der Emsstadt jeweils kontrolliert.

Artikel vom 08.01.2005