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Verteidigungsminister
genehmigt Naafi-Shop

Peter Struck: Briten investieren nur 16 Millionen Euro


Gütersloh (rec). Die Wehrbereichsverwaltung West hat den Bau eines neuen Einkaufs-Zentrums (Naafi-Shop) in der Princess-Royal-Kaserne genehmigt. Der Neubau beeinträchtigt nicht den Status des Gütersloher Flughafens. Das lässt Verteidigungsminister Peter Struck über den Gütersloher Bundestagsabgeordneten Klaus Brandner (SPD) mitteilen.
Strucks Angaben zufolge wird der neue Naafi-Shop nicht in den so genannten Bauschutzbereich des Flughafens eingreifen. Der Baustopp des Ministers hatte im Dezember zu großer Irritation beim britischen Militär geführt. Um die für den Standort Gütersloh zugesagten Investitionen zu retten, hatten die SPD-Abgeordneten Jürgen Jentsch und Ulrike Mertens beim Ministerium Einfluss genommen. Dabei hatte Jentsch deutlich kritische Worte für Peter Struck gefunden. Durch dessen Beschluss werde »Gütersloh in seiner heutigen Entwicklung beschnitten, um irgendwann einmal einen Flugbetrieb zu ermöglichen, den es aller Voraussicht nach ohnehin nie geben wird.«
Ganz auf der Linie des Verteidigungsministers bleibt dagegen Klaus Brandner: »Ich begrüße es, dass auch in den zur Zeit laufenden Gesprächen das Ziel verfolgt wird, weitere Gebäude und Anlagen so zu realisieren, dass die Flugplatzeigenschaft erhalten bleibt. Auch eine eventuelle zivile Anschlussnutzung wird damit nicht unmöglich gemacht.«
Überraschend teilt Struck weiter mit, dass nicht - wie bisher vom britischen Militär mitgeteilt wurde - 119 Millionen Euro in den Gütersloher Standort investiert werden sollen, sondern nur 16 Millionen Euro. Noch vor wenigen Wochen war den Teilnehmern des Weihnachtsempfangs in der britischen Kaserne die ursprüngliche Summe ausdrücklich bestätigt worden. Danach sind bis heute bereits 23 Millionen Euro investiert worden. 5,5 Millionen Euro würden pro Jahr für Instandhaltungen und Wartungen aufgebracht. Weitere 77 Millionen Euro des Gesamtvolumens sollten in diesem und den beiden nächsten Jahren investiert werden, hieß es bei dem Empfang.
Mike Whitehurst, Sprecher der britischen Streitkräfte, hatte gestern keine Erklärung für die von Verteidigungsminister Struck angeführte Summe: »Das muss ich erst prüfen.« Ob die Baugenehmigung der Wehrbereichsverwaltung schon beim britischen Militär eingetroffen ist, war gestern nicht zu ermitteln. »Vermutlich geht diese Genehmigung nicht an uns, sondern an deutsche Behörden. Wenn der Bau des Naafi-Shops genehmigt sein sollte, würden wir uns darüber sehr freuen«, teilt Whitehurst mit.

Artikel vom 07.01.2005