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»Manche Dinge, die ändern sich nie«

KuK präsentierte Werner Lämmerhirt - Mut zu deutschen Texten

Pr. Oldendorf (js). Seit mehr als 30 Jahren ist Werner Lämmerhirt einer der erfolgreichsten und innovativsten Gitarristen und Songschreiber. Kein anderer wie er hat es geschafft, sich über diese lange Zeit sein Publikum treu zu erhalten. Er war und ist Inspiration vieler Hobby-Gitarrenspieler, die ihm in den Konzerten auf die Finger schauen und immer wieder aufs Neue ins Schwärmen geraten. Am Samstagabend gastierte der Liedermacher und Gitarrist in Pr. Oldendorf.
Der »Gitarren-Guru« und Songschreiber Werner Lämmerhirt begeisterte sein Publikum mit flotten Sprüchen und deutschsprachigen Songs, die aus dem Leben gegriffen waren. Foto: Jost Straube
Die Aula der Hauptschule in Pr. Oldendorf hatte sich gut gefüllt, als Wilhelm Lindemann für den Verein Kommunikation und Kultur (KuK) zum Auftakt des Kulturprogramms 2005 den Gitarristen und Songschreiber ankündigte. Der Künstler genießt weit über die Grenzen Deutschlands hinaus den Ruf als anerkannter und kompetenter Gitarrist.
Nach einer musikalischen Einleitung stellte sich Werner Lämmerhirt erst einmal ausführlich vor. Und das natürlich auf eine Art, die ihm bestens vertraut ist: in musikalischer Form. »Bilder aus einer anderen Zeit« lautete der Titel des Songs, der, wie Lämmerhirt sagt, ein sinnloser 4/4-Rhythmus aus einer Zeit sei, als die Gitarre ihm noch wichtiger war als alles andere. Da ging es um seine alte Schule im Westen von Berlin, seinen harten Vater, Reisen und die Liebe.
Mit flotten Sprüchen und Anekdoten, die er von seinen vielen Reisen mitgebracht hatte, leitete er dann immer wieder gekonnt zu seinen weiteren musikalischen Darbietungen über. So erzählte er wehmütig von seiner Retriever- Hündin Abigale, mit der er lange unterwegs war. Lämmerhirt wollte ihr ein Lied widmen, doch alle Melodien und Titel, die ihm einfielen, waren ihm nicht gut genug. Bis ihm Abigale eine Inspiration schickte - »Abigales Rache, weil das Stück so schwierig zu spielen ist«. »Ich denke oft an Abigale« erklang dann auf Lämmerhirts Gitarre. Eine schöne Melodie, die er für eine unvergessene Hündin intonierte.
Bei Werner Lämmerhirt ist eben nichts gewöhnlich. »Ich gehe zum Songschreiben auch gerne mal in eine Kneipe«, so der Gitarrist, »wenn einem da nichts einfällt, ist man nicht alleine!« Bei solch einer Gelegenheit entstand dann auch der Titel »Spül' meinen Ärger jetzt fort«, der dem Publikum natürlich nicht vorenthalten wurde. Verbale Ausflüge zu Harz lV endeten im Song »Manche Dinge, die ändern sich nie«, und auch das fand Anklang im Publikum.
»Ab und zu muss mal was Neues her, alte Klamotten hat keiner gerne so lange im Schrank« ist seine Devise; und darum ist der Künstler mit seinem Repertoire immer auf dem neuesten Stand. Sein Mut zur deutschsprachigen Musik wurde belohnt, denn es sind gerade diese deutschen Texte und seine lockere Bühnenpräsenz, für die er viel Zuspruch erhält und neue Freunde findet. Rock, Blues, Ragtime, auch ein Ausflug ins Lateinamerikanische: Werner Lämmerhirt bewies auch am Samstagabend in Pr.Oldendorf, dass er sich mit seiner Gitarre überall wohl fühlt. Sein erfolgreiches Wirken kommt darüber hinaus ebenfalls zum Ausdruck in führenden Platzierungen in Liedermacher-Bestenlisten im Rundfunk und in der Verleihung des Ravensburger Kleinkunstpreises im Jahre 1998. Bemerkenswert ist ebenfalls sein Erfolg bei den verkauften Tonträgern. Mehrere hunderttausend Schallplatten bzw. CDs in privaten Sammlungen sind Beweis für seinen guten Ruf.

Artikel vom 11.01.2005