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Adam auf der Bank - da flatterten die Finger

Unions Ex-Torwart Sascha Homuth macht Sportler fit

Halle/Gütersloh (cas/guf). Ein bisschen flatterten seine Finger schon, als er bereits am zweiten Tag den polnischen Nationaltorhüter massieren sollte. Adam Matysek, damals in Diensten des FC Gütersloh, war einer der ersten prominenten »Patienten« von Sascha Homuth.

Lampenfieber kennt der junge Physiotherapeut längst nicht mehr, wenn er heutzutage bekannte Sportler behandelt. Der ehemalige Handball-Torwart von Union 92 Halle hat sich als Mann mit den »heilenden Händen« beim FCG und später beim SC Verl einen Namen gemacht hat, steht jetzt beruflich auf eigenen Beinen: Vor einer Woche war offizielle Eröffnung seiner großzügig ausgestatteten Praxis in Gütersloh, die der heute 28-Jährige zusammen mit seiner Freundin Laura Lüdtke und der Angestellten Nicole Dudos betreibt.
Dass neben der Krankengymnastik auch die Sportphysiotherapie eine wichtige Rolle in Homuths Berufsleben einnimmt, liegt auf der Hand: Nach einem Praktikum beim damaligen Zweitligisten FC Gütersloh und einer anschließenden Ausbildung bekam der heute 28-Jährige eine Festanstellung beim SC Verl. Nach vier Jahren trennten sich die Wege wieder, weil sich der SCV einen hauptamtlichen Physiotherapeuten in der Oberliga nicht mehr leisten konnte. Einige Verler Akteure, zum Beispiel Angelo Vier, nehmen aber indes immer noch Homuths Dienste gern in Anspruch.
»Während meiner Zeit an der Poststraße habe ich viel gelernt. Die medizinische Betreuung gerade einer Fußball-Mannschaft erfordert vollen Einsatz und ist zudem sehr interessant. Wichtig ist vor allem die Erstversorgung nach aufgetretenen Verletzungen wie Bänderdehnungen oder anderen muskulären Problemen«, gibt der engagierte Therapeut einen kurzen Einblick in seine Arbeit, die natürlich auch die Hobby-Sportler mit einschließt.
Weil in diesem Bereich Physiotherapie und Prävention auch aus finanziellen Gründen oft vernachlässigt werden, bietet Homuth den Vereinen beziehungsweise deren Trainern und Übungsleitern kostenlos Vorträge an. Trotz Stress: Zeit für den Sport bleibt Sascha noch. Neuerdings hütet er das Handball-Tor des SV Herzebrock, nachdem er früher bei Union Halle, HSG Gütersloh und TV Isselhorst zwischen den Pfosten stand, aber auch im Winter als Westdeutscher Schülermeister im Abfahrtslauf bewies er Bewegungsgefühl. Als ehemals selbst recht erfolgreiche Aktive wissen Physiotherapeuten oft am besten, wie sie verletzte Sportler wieder »mobil« machen können: Auch Stefan Wöstmann, ehemaliger Landesliga-Handballer der TG Hörste, betreibt in Halle erfolgreich eine Praxis für Krankengymnastik und Physiotherapie.

Artikel vom 15.01.2005