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Rettungsanker für Briten (53)

Spender Axel Drewes nahm 2003 an Typisierungsaktion für Moritz teil

Von Herbert Sobireg
Bredenborn (WB). »Ich bin hoch erfreut, einem an Leukämie (Blutkrebs) erkrankten Menschen geholfen zu haben, wieder neuen Lebensmut zu fassen«. Überglücklich ist der Bredenborner Axel Drewes, seit er weiß, dass mit seiner Stammzellenspende einem 53-jährigen Mann in England geholfen werden konnte, die lebensbedrohliche Krankheit zu überwinden.

»Das Schicksal des kleinen Moritz (heute drei Jahre alt) aus Sommersell ging mir sehr zu Herzen. Als die Typisierungsaktion für den an Leukämie erkrankten Moritz anberaumt wurde, war ich sofort bereit, an der Aktion teilzunehmen und mich in die DKMS-Spenderdatei eintragen zu lassen«, ließ der 21-jährige Bäcker gestern im Gespräch mit dem WB verlauten. Auch für Moritz Saage aus Sommersell konnte ein Spender gefunden werden.
»Ich war schon sehr überrascht, als ich plötzlich Bescheid bekam, dass ich als Spender in Betracht kam«, gestand Drewes. »In der Tat ein großes Glück, denn die Chance, in den ersten zehn Jahren nach der Registrierung tatsächlich als Spender in Frage zu kommen, liegt nur bei etwa einem Prozent. Grund dafür ist, dass die Gewebemerkmale des Spenders nahezu vollständig mit denen des Patienten übereinstimmen müssen, damit eine Transplantation erfolgreich durchgeführt werden kann«, so der junge Bäcker weiter.
Fünf Tage lang musste er sich körpereigenen hormonähnlichen Stoff spritzen. Dieses Medikament stimuliert die Produktion der Stammzellen, die dann über ein spezielles Verfahren aus dem Blut gesammelt werden.
Zur peripheren Stammzellenentnahme (aus dem Blut, nicht aus dem Knochenmark) fuhr Axel Drewes gemeinsam mit seiner Freundin Stefanie Welling nach Dresden. Beim ersten Besuch wurde er von Kopf bis Fuß untersucht, »um jedes Risiko für mich als Spender auszuschließen«, erzählte Drewes. Beim zweiten Aufenthalt wurde dann die notwendige Stammzellenmenge entnommen. »Dazu musste ich mich in einen bequemen Stuhl setzen und wurde für viereinhalb Stunden an eine Maschine angeschlossen. Insgesamt viermal floss mein gesamtes Blut über eine Kanüle aus einem Arm in die Maschine, wo die Stammzellenmenge herausgefiltert wurde, von dort über meinen anderen Arm in den Körper zurück. Und obwohl ich mich nicht anstrengen musste, war ich anschließend körperlich ganz schön geschafft«, erinnerte sich Drewes.
»Jetzt hoffe ich, dass alles erfolgreich verläuft und es ÝmeinemÜ Patienten schnell wieder besser geht«, so der junge Bäcker.

Artikel vom 07.01.2005