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Montag wird an der Löhrstraße gelernt

Berufskolleg des Kirchenkreises zieht derzeit ins Haus Radewig - griffiger Name gesucht


Von Bernd Bexte
Herford (HK). Das Haus Radewig ist kaum wieder zu erkennen Nach einjähriger Sanierung beginnt in dem ehemaligen Gemeindehaus an der Löhrstraße 2 am Montag der Unterrichtsbetrieb des Berufskollegs des Kirchenkreises. Die ehemalige Pflegevorschule sucht jetzt noch einen griffigen Namen für ihr neues Domizil.
1,9 Millionen Euro hat der Kirchenkreis in den Ausbau des 1964 errichteten Hauses investiert. Eigentlich sollte dort schon seit Beginn des Schuljahres unterrichtet werden. »Bei den umfänglichen Arbeiten war der Zeitrahmen aber nicht einzuhalten«, sagt Kirchenkreis-Architekt Günter Bollert, der mit dem Herforder Büro »Fun« die Pläne für den Umbau entworfen hat. Mit dem Ausbau stößt das Berufskolleg in neue Dimensionen vor. Nachdem die Räume an der Waisenhausstraße zu klein und das Internat an der Hermannstraße 2003 aufgegeben worden war, kann im neuen Domizil jetzt in modernster Ausstattung gelehrt und gelernt werden. 1800 Quadratmeter stehen den 18 Lehrern und 200 Schülern zur Verfügung. Das ungenutzte Kellergeschoss wurde frei gelegt und ausgebaut. Dort befinden sich sechs Werk- und Technikräume sowie die Lehrküche. Auf der mittleren Ebene sind acht Klassenräume untergebracht, im Obergeschoss Lehrerzimmer und großer Saal, der in Cafeteria - von Schülern bewirtschaftet - und Musik-/Rhythmikraum aufgeteilt werden kann. Hier sollen auch Veranstaltungen wie das Radewiger Kohlfest stattfinden.
Flachdach, Fassade und Fenster entsprechen dem aktuellen Niedrigenergiestandard. Die von noch mehr Glas geprägte, mit dunklem Torfbrandklinker verkleidete Fassade sorgt für ein komplett neues Erscheinungsbild. Treppenaufgang und Haupteingang zur Löhrstraße wurden entfernt und schufen Platz für einen weiteren Klassenraum. Der Eingang ist jetzt an der Rückseite.
»Mit dem erweiterten Angebot entsprechen wir der Entwicklung, dass wegen mangelnder Lehrstellen immer mehr Jugendliche in die Berufskollegs drängen«, sagt Schulleiter Gert Flörke. Mittlerweile gebe es Wartelisten. Wer sich am Berufskolleg zur Sozialhelferin oder Kinderpflegerin ausbilden lassen sowie die (höhere) Berufsfachschule besuchen will, sollte sich zu den Inhalten und Zielen einer kirchlichen Einrichtung bekennen. »Wir haben aber auch katholische und muslimische Schüler. Übrigens lernen immer mehr junge Männer bei uns, im Schnitt zehn Prozent.«

Artikel vom 07.01.2005