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»Weißer Stein« im Bevertal hat
mächtig an Gewicht verloren

Straßenanhebung und Holzzaun lassen den Tuffstein klein wirken

Von Herbert Sobireg
Dalhausen/Borgholz (WB). Mächtig an Gewicht verloren hat der »Weiße Stein im Bevertal« nach dem Ausbau der Bundesstraße 241 zwischen Dalhausen und Borgholz. Denn mit dem Ausbau wurde die Straße mehr als einen Meter angehoben, so dass der Stein nun nicht mehr so mächtig am Straßenrand aufragt.


Zudem wurde der zwischen Straße und der Vertiefung vor dem »Weißen Stein« verlaufende Fahrradweg mit einem massiven Holzgerüst abgesichert. Nun erscheint der vormals mächtig aufragende Tuffstein nur noch wie ein normal großer Felsstein »hinter Gittern«. Aufgrund des feuchten Jahres 2004 ist der Stein auch noch mit Wildkräutern und Sträuchern überwuchert, so dass er kaum noch als Besonderheit ins Auge fällt. Zum großen Leidwesen vieler Bürger, insbesondere der Ortsheimatpfleger aus Dalhausen und Borgholz, Manfred Dierkes und Burkhard Giefers. Beide bedauerten gegenüber dieser Zeitung, dass dieser sehr sensible Bereich im Rahmen des Straßenausbaues seiner besonderen Bedeutung wegen nicht »würdiger« behandelt wurde. Denn der »Weiße Stein«, um den sich zahlreiche Sagen und Geschichten ranken, wurde seinerzeit vom damaligen Altkreis Warburg in sein Denkmalverzeichnis aufgenommen.
Giefers machte darauf aufmerksam, dass er mit der Vereinsgemeinschaft Borgholz im Laufe des Winters den Stein säubern und von Unrat befreien werde, um ihm seinen Stellenwert wieder zu geben. Entstanden ist der Tuffstein durch im Laufe von Jahrtausenden abgelagerten kohlensauren Kalk aus der Quelle oberhalb des Steines. Man spricht auch von Süßwasserkalk und Druckstein. Im Jahre 1979 wurde das auf dem Stein stehende Kreuz (1859 von der Familie Suermann gestiftet) erneuert.
Verwundert zeigte sich Manfred Dierkes auch, dass der Platz rechts neben dem Stein (hier verlief früher ein Graben) großflächig asphaltiert wurde, um nicht den Zugang zu einem »nicht rechtmäßigen Weg«, so Dierkes, zu versperren. »Wäre dies besser geregelt worden, hätte auch die Situation im Bereich des Steines sicher besser organisiert werden können.
»Nun ist die Baumaßnahme abgeschlossen, lamentieren nutzt nichts mehr. Wenn nun doch noch etwas geändert werden soll, müßte die zuständige Stadt mit ins Boot«, stellte Dipl.-Ing. Heinz-Jürgen Gensicke vom Landesbetrieb Straßenbau NRW, Niederlassung Paderborn, auf Anfrage dieser Zeitung fest. Er sei aber durchaus bereit, die Problematik vor Ort noch einmal in Augenschein zu nehmen. Gensicke erinnerte daran, dass es im Vorfeld der Bauarbeiten eine Planfeststellung gegeben hätte, in deren Rahmen jeder hätte seine Meinung sagen können.

Artikel vom 06.01.2005