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Paderborner trauern und
helfen mit Spenden

»Wir schaffen die 140 000 Euro«

Von Manfred Schraven
und Rüdiger Kache
Kreis Paderborn (WV). Während in allen Ländern der Europäischen Union die Bevölkerung mit drei Schweigeminuten der Opfer der Flutkatastrophe in Südasien gedacht, rappelten die Spenden auf die entsprechenden Hilfskonten unermüdlich weiter - auch in Paderborn.

Vor knapp einer Woche hat Michaela Büttner spontan die Bürgerinitiative »Pader - eine Stadt hilft« ins Leben gerufen. Gestern legte sie die überwältigende Zwischenbilanz vor: 67 000 Euro haben Paderborner Bürger bereits gespendet, und die Hilfsbereitschaft für die Flutopfer in Südostasien reißt nicht ab. »Mein Anliegen ist es, auch Menschen zu erreichen, die sonst vielleicht nicht an eine der zahlreichen nationalen und internationalen Organisationen gespendet hätten«, sieht Michaela Büttner das Ziel in greifbarere Nähe, ganz gezielt für ein Einzelprojekt beim Wiederaufbau der verwüsteten Küstenregionen Geld bereitstellen zu können. Offenbar war ihr Aufruf, ein paar Euro vom Silvesterfeuerwerk abzuzweigen, bei den Paderbornern nicht auf taube Ohren gestoßen. Und Michaela Büttner ist sicher: Wir schaffen die 140 000 Euro«. Immer neue Beteiligungen für ihre Aktion machen sie so zuversichtlich. So kam die Zusage vom Getränkeparadies für eine 2 000- Euro-Spende aus dem Bad Harzburger Cup am 29. Januar in der Lise-Meitner-Schule. Die Sonderaktion des Szenenfriseurs Fernando am Kamp am 17. Januar kommt der Paderborn-Hilfe ebenso zugute wie der Erlös des »kleinen Make-ups«, das Ulla Müller-Dülme bei Fernando anbietet. Auch der Erlös des Drei-König-Konzertes in Bad Wünnenberg am kommenden Samstag fließt der Aktion zu. Gespendet hat aber auch eine Paderborner Familie, die vor einem Jahr nach Büsum gezogen ist und dort auch weiter das Westfälische Volksblatt bezieht, als sie von der Aktion im WV gelesen hat.
Michaela Büttner hatte selbst erleben können, wie wichtig Nachbarschaftshilfe ist: Als ihr Haus abbrannte, stand sie vor dem Nichts und viele Menschen, darunter sogar Fremde, haben ihr damals wieder Lebensmut gemacht. »Davon möchte ich jetzt etwas zurück geben«, erläutert sie ihre Motivation, als einzelne engagierte Bürgerin ihre Heimatstadt zur Solidarität aufzurufen.

Artikel vom 06.01.2005