05.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Sprungbrett zur Selbstständigkeit

Vierte Außengruppe der Lebenshilfe: zwei Wohnungen im Heiko-Ploeger-Weg

Von Ruth Matthes (Text und Foto)
Herford (HK). Strahlend begrüßen Carlos, Kai-Uwe und Jens die Besucher in ihrem neuen Heim. Sie freuen sich, nun gemeinsam in der 4. Außenwohngruppe der Lebenshilfe einen neuen Lebensabschnitt beginnen zu können, der sie mit der Zeit zu mehr Selbstständigkeit führen soll.

Viele Freunde, Gäste von der Lebenshilfe und der WWS (Wohn- und Wirtschaftsservice) waren in das Haus am Heiko-Ploeger-Weg gekommen, um dem Trio und den beiden Frauen, Marlies und Tanja, die in die Nachbarwohnung gezogen sind, einen guten Start zu wünschen. Die WWS ist Eigentümerin der beiden 1993 erbauten 89-Quadratmeter-Wohnungen, die zusammen eine Wohngruppe der Lebenshilfe bilden.
Wie der Geschäftsführer der Lebenshilfe Wohnen, Volker Oberschachtsiek, erklärte, werden Miete, Betreuung und Ausstattung von der Lebenshilfe finanziert. Er hoffe jedoch auf einen Zuschuss in Höhe von 30 Prozent der Kosten von der Aktion Mensch. Zudem zahlt der Landschaftsverband für jeden Bewohner einen Pflegesatz.
Alle Fünf arbeiten in den Herforder Werkstätten. Vier von ihnen haben zuvor in Wohnheimen in Herford und Bad Salzuflen, eine in ihrer Familie gelebt. Auch eigene Möbel konnten sie in ihre neues Zuhause mitnehmen. Jedem steht ein Zimmer zur Verfügung. Küche, Wohn- und Essraum sind die gemeinsamen Treffpunkte.
Die WGs werden von vier pädagogischen Teilzeitkräften betreut, die nach der Arbeit die Abendstunden mit den Bewohnern im Alter von 20 bis 42 Jahren gestalten, sie bei ihren Aktivitäten unterstützen und begleiten. »Im ersten Jahr wird auch am Morgen ein Betreuer kommen, doch mit der Zeit hoffen wir, dass alle so selbstständig werden, dass die Abendbetreuung ausreicht«, erklärte Helga Wehrmann, Hausleiterin der Außenwohngruppen. Ziel sei es ohnehin, die Selbständigkeit der Fünf -Êeine weitere Bewohnerin wird noch gesucht -Êimmer weiter zu fördern, so dass, wer möchte, später auch eine eigene Wohnung mit ambulanter Unterstützung beziehen kann - ein Ziel, das zumindest Kai-Uwe und Marlies schon klar vor Augen haben.

Artikel vom 05.01.2005