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Neuer Rekord bei Arbeitslosenzahl

Erstmals mehr als 27 000 Erwerbslose im Dezember - Weniger Stellen


Herford (bex). Mit der Einführung des Arbeitslosengeldes II (ALG II) wird die Zahl der Erwerbslosen im kommenden Monat sprunghaft ansteigen. Aber bereits im Dezember hat die wirtschaftlich schlechte Lage für einen traurigen Rekord gesorgt. Erstmals sind in den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke zum Jahresende mehr als 27 000 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Im November waren es 25 700 Betroffene gewesen. Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 9,5 Prozent (Herford 9,8, Bünde 8,6, Bad Oeynhausen 8,5 Prozent).
Neben der flauen Konjunktur ist aber auch die Einführung des ALG II für den erheblichen Anstieg verantwortlich. »So haben sich mehrere hundert Partnerinnen oder Partner von Leistungsbeziehern arbeitslos gemeldet, damit sie als Bedarfsgemeinschaft Anspruch auf ALG II haben«, erklärt Elisabeth Feige, Sprecherin der heimischen Agentur für Arbeit.
Dieser Zuwachs kann jedoch nicht über die alarmierende Situation hinwegtäuschen. Zahlreiche Konkurse, eine Flaute bei den Zeitarbeitsfirmen und Betriebsferien haben der Arbeitsverwaltung einen Einbruch bei den Stellenmeldungen beschert. Ihre Zahl sank im Dezember auf 606, fast 28 Prozent weniger als im Vorjahr. Erschreckend ist auch der Anstieg bei der Arbeitslosigkeit der unter 25-Jährigen. Erstmals seit Oktober 2003 sind wieder mehr junge Menschen arbeitslos (2950) als im Vorjahr. Auch die Langzeitarbeitslosigkeit hat weiter zugenommen. Zum ersten Mal sind jetzt mehr als 10 000 Menschen in der Region mehr als ein Jahr ohne Beschäftigung.
Bei allen negativen Zahlen steht die Herforder Arbeitsagentur noch vergleichsweise gut da: Mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent ist Herford in OWL Spitze. In Bielefeld stieg die Zahl gar um 11,1 Prozent.

Artikel vom 05.01.2005