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Jetzt mehr als
40 000 ohne Job

Kreis steht besser da als Bielefeld

Altkreis Halle (WB/SKü). Keine gute Kunde vom Arbeitsmarkt: Im Dezember hat sich die Zahl der Erwerbslosen im Bezirk der Arbeitsagentur Bielefeld auf über 40 000 eingependelt. Agenturdirektor Dr. Peter Glück erwartet für dieses Jahr auch keinen spürbaren Rückgang der Arbeitslosigkeit.

Im Agenturbezirk gibt es weiter ein großes Gefälle: Von den 40 866 Erwerbslosen kommen 24 474 aus Bielefeld (15,2 Prozent Arbeitslosenquote) und 16 226 aus dem Kreis Gütersloh (9,0 Prozent). Im Vorjahresvergleich schneidet Bielefeld mit einer Arbeitslosenzunahme von 16,8 Prozent noch viel schlechter als der Kreis Gütersloh mit einem Plus 3,5 Prozent ab.
Die Schwankungen eingerechnet ergab sich in 2004 eine durchschnittliche Arbeitslosigkeit von 38 237 Personen, was eine deutliche Steigerung gegenüber 2003 bedeutet (Durchschnitt 37 190). Zugleich verringerte sich auch die Einstellungsbereitschaft der Arbeitgeber. Die insgesamt in 2004 bei der Arbeitsagentur gemeldeten 15 800 offenen Stellen waren glatt 3 000 weniger als noch in 2003.
Die arbeitsmarktpolitischen Instrumente hatten unterschiedlichen Erfolg in 2004. Mit Überbrückungsgeld machten sich 1 529 (Vorjahr 1 201) und mit einer Ich-AG 1 030 (615) Arbeitslose selbstständig. Die Vermittlungsgutscheine hingegen erwiesen sich als Flop. Von 2 062 ausgegebenen Gutscheinen gelangten bis Ende November lediglich 149 zur Auszahlung. Die Zahl der Kurzarbeiter stieg im Jahresdurchschnitt um 529 auf 2 699 (Vorjahr 2 170).
Wenn man die Gruppe der Arbeitslosen genauer untersucht, werden Problemgruppen deutlich. Die Langzeitarbeitslosen machen einen Anteil von mittlerweile 42 Prozent aus. Mehr als jeder fünfte Arbeitslose ist Ausländer (22,5 Prozent). Und mehr als jeder achte Arbeitslose ist jünger als 25 Jahre (13,7 Prozent). 9,3 Prozent der Erwerbslosen sind 55 Jahre und älter, die Schwerbehinderten machen 3,3 Prozent aus.
Es gibt auch unterschiedliche Chancen in den Berufsfeldern. Im Durchschnitt kommen auf eine freie Stelle 28 Arbeitslose. In den grünen Berufen sind es allerdings nur elf Arbeitslose je freie Stelle, bei den technischen Berufen 13, in den Dienstleistungsberufen 23, in den Fertigungsberufen (ohne Bau) schon 32 und in den Bau- und baunahen Fertigungsberufen gar 58 Arbeitslose je freie Stelle.

Artikel vom 05.01.2005