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Vlothos malende Erfolgsautorin

Brigitte Pohle verkaufte »Wohnen mit Windowcolor« mehr als 500 000 Mal

Von Hartmut Horstmann
Vlotho (VZ). Die Vlothoer kennen sie aus der Malschule, die ihren Namen trägt. Viele Kurse hat Brigitte Pohle in den vergangenen 15 Jahren gegeben. Dass die Designerin Bücher mit außerordentlichen Verkaufszahlen in Umlauf bringt weiß jedoch kaum jemand. Mehr als 500 000 Mal ging ihr Klassiker »Wohnen mit Windowcolor« über den Ladentisch.

Wenn Brigitte Pohle im Zusammenhang mit ihrer eigenen Arbeit das Wort Autorin hört, schmunzelt sie. Denn im Mittelpunkt ihrer Bücher stehen Bilder, die kurzen Texte gleichen Bedienungsanleitungen, mit denen sie Anfängern Tipps beim Malen gibt.
Die Windowcolor-Ära ist etwas abgeebbt, derzeit ist die Gestaltung von Keilrahmen angesagt. Wie sehr die in Buchform gebrachten Ratschläge der 48-Jährigen ankommen, lässt eine Kundenbewertung im Internet-Versand »Amazon« erahnen. Über »Keilrahmen gestalten mit Acrylfarbe« heißt es dort: »Das Buch ist das Beste, was ich in Sachen Acrylmalerei bisher gekauft habe. Wer sein Zuhause mit selbstgemalten Bildern im südländischen Stil schmücken möchte, sollte auf dieses Buch nicht verzichten.«
Das Lob macht Brigitte Pohle zu Recht stolz. An 20 Büchern hat sie mitgewirkt, bei einigen von ihnen zeichnet sie als alleinige Autorin verantwortlich. Und sie publiziert weiter: Soeben ist der Band »Acrylmalerei - Blumen und Früchte« erschienen. In Vorbereitung ist ein Buch, durch das die Anfänger zum Malen von Herzen angeleitet werden. »Herzen sind voll im Trend«, hat die Vlothoerin erfahren - und macht Neulingen Mut. Bestimmte Bilder seien in anderthalb Stunden nachzumalen.
Für die Malerin bedeutet das Erlernen des Handwerks den ersten Schritt. Dieses Handwerk solle man beherrschen, sagt Pohle - und fügt hinzu: »Wenn es dann irgendwann Klick macht und die Vorgaben nicht mehr ausreichen, kann man vielleicht von künstlerischer Tätigkeit sprechen.«
Doch die Erfolgsautorin gibt nicht nur Anleitungen zum Malen, sieht ihre Bilder nicht nur als Mittel zum Zweck, sondern sie legt auch Wert auf das Malen selbst - wobei hier die Nachfrage ebenfalls eine große Rolle spielt.
Früh entdeckte das Ehepaar Pohle die Möglichkeiten des Internets. So bieten sie auf ihrer eigenen Homepage Arbeiten zum Verkauf an.
Ein neuen Internet-Weg beschritten sie Ende vergangenen Jahres. Kunden schickten ihnen Porträt-Fotos per E-Mail, die wiederum als Grundlage für Bilder dienten. »Der Anfang verlief erfolgreich«, meint Brigitte Pohle, die diesen Weg für ausbaufähig hält. Nur müsse sich das Angebot erst herumsprechen.
www.malzeiten.de

Artikel vom 04.01.2005