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Weihnachtsfreude und Friedenssehnsucht

Gemischter Chor »Haste Töne« erfreute mit besinnlichem Programm von Schütz bis Rutter

Von Barbara Kroker
(Text und Foto)
Delbrück (WV). Einen weihnachtlich-besinnlichen Abend schenkte der gemischte Chor »Haste Töne« am Sonntag seinen Hörern in der mehr als ausverkauften Pfarrkirche St. Johannes Baptist Delbrück. Nach zwei Vorstellungen in Wadersloh und Schloß Neuhaus war das gut 100-minütige Konzert in Begleitung des Kammerorchesters Gütersloh die letzte Aufführung des Programms »Zwischen den Zeiten«.

Mit Stehapplaus honorierten die Besucher die monatelange Probenarbeit unter der Leitung von Annette Pottgüter. Nach einleitenden Gedanken von Pfarrer Dr. Thomas Witt zum Motto der Musikveranstaltung hatten die mehr als 50 Sänger und Sängerinnen mit dem weit klingenden Chorsatz »In dulci jubilo« und dem lebhaften Lied »Ding dong! Merrily on high« eröffnet. Unterbrochen von gedankenvollen Texten und Gebeten folgten zunächst mehrere Musikwerke aus Barock und Romantik. Die Soli übernahmen dabei die Sopranistinnen Cordula Clemens, Anja Junkmann und Annette Pottgüter sowie die Altistin Gabriele Berger.
Glanzvolle Akzente in diesem ersten Programmteil setzten Ausschnitte aus dem »Messias« von Georg Friedrich Händel - darunter die liebliche »Pifa«, der volltönende Chor »Ehre sei Gott« und das muntere Duett »Er weidet seine Herde« - sowie das abwechselnd beinahe schwermütige, dann verspielte, energische und verträumte »Concerto grosso op.6, Nr. 8« von Arcangelo Corelli.
Großen Raum erhielt außerdem der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy. Kaum war der Nachhall des volltönenden Stückes »Hark! The herald angels sing« verklungen, begann auch schon das sinntragende Engelsterzett »Hebe deine Augen auf«. Getragen und flehendlich bauten die verschiedenen Gesangsstimmen, Streicher und Bläser zudem die Choralkantate »Verleih uns Frieden« auf.
Eine völlig andere Stimmung zauberten anschließend drei Vertonungen aus dem englischsprachigen Raum. Für John Rutters »AngelĂ•s carol« zupften Bassist wie Cellisten die Saiten und spielten Bratschisten wie Geiger mit flirrenden Bögen, während sich Männer und Frauen mit erzählerischem Vortrag und gesummter Begleitung abwechselten. An ein sanftes Wiegenlied erinnerte David Willcocks »Away in a manger«. Einen großen Klangteppich webten die Musiker ferner für das bekannte Lied »The first Nowell«.
Nach drei Variationen über die englische und lateinische Version von »Herbei, o ihr Gläubigen« luden der Chor »Haste Töne«, das Kammerorchester Gütersloh und Organist Ralf Borghoff ihr Publikum zu guter Letzt zum Mitsingen ein. Seinen Abschluss fand der zu Herzen gehende Konzertabend mit dem Gemeindelied »O du fröhliche«.

Artikel vom 04.01.2005