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»Team tickt
nicht richtig«

Krämer stinksauer


Gummersbach (WB). Nicht genug damit, dass sich die Spieler des VfL Gummersbach mit der Pleite beim zuvor noch sieg- und punktlosen Aufsteiger Schwerin komplett lächerlich gemacht hätten. Jetzt bekam die Mannschaft von höchster Stelle noch ihr Fett ab - und nicht zu knapp. Aufsichtsrats-Chef Hans-Peter Krämer nannte den Auftritt im Norden in einem Interview mit dem »Kölner Stadt-Anzeiger« »gedankenlos« und »unkonzentriert«, bezeichnete die Spieler als und sprach vom »Tiefpunkt« seiner Amtszeit. »Ich habe nach den letzten Spielen schon gesagt, dass wir in der aktuellen Form in Schwerin Probleme bekommen würden«, so Krämer weiter. »Aber das ist der VfL Gummersbach: Die Mannschaft tickt nicht richtig. Das ist das Problem.« Personelle Konsequenzen sollen folgen. »Das ist die Einstellung, das ist das Problem, und deswegen werden wir die Mannschaft anders mischen«, sagte er. »Und ich werde im Januar mit ein paar Leuten reden, die davon noch nichts ahnen und denen sagen: 'Such dir einen neuen Verein'.« 27:28 hatte der Rekordmeister in Schwerin verloren. Eine desolate Phase des VfL von fast 13 Minuten ohne eigenen Treffer nutzte der Tabellenletzte, um aus einem 14:17 ein 21:17 zu machen. Auswärts sind die Oberbergischen erschreckend schwach. Siegen in Düsseldorf und Minden folgten ausnahmslos Niederlagen - sechs an der Zahl. Die Mechanismen des Geschäfts sollen beim VfL aber nicht greifen, Richard Ratka weiterhin fest im Sattel sitzen: »Definitiv nicht. Es gibt keine Trainer-Diskussion.« Abschreiben will Krämer die Saison aber noch nicht. Den fünften Platz - berücksichtigt man den Punktabzug gegen Hamburg wäre Gummersbach Sechster - könne man noch erreichen. Dazu sei ein Gesinnungswandel in der Mannschaft aber unabdingbare Voraussetzung. »Wir können uns noch eine Saison der Mittelmäßigkeit nicht erlauben«, warnte Krämer. »Dann gehen uns die Sponsoren laufen.«

Artikel vom 04.01.2005