04.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Jetzt geht die RWM-Post gleich doppelt ab

Mastholtes zweiter Briefträger: »Flaschenwerfer« Andre Martina greift Trainer unter die Arme

Mastholte (mapu). Eine bislang sehr dürftige Bezirksliga-Serie für RW Mastholte. Doch passend zu Beginn der Rückrunde bekommt Trainer und Postmann Dirk Sellemerten tatkräftige Unterstützung beim Schnüren des erhofften Punkte-Pakets.

Mit Andre Martina gesellt sich ab sofort ein hierzulande bunter Hund in die Reihen der Rot-Weißen - er hat schon zahlreiche heimische Vereine durchlaufen. Außergewöhnlich jedoch bei diesem Transfer: Der 30-Jährige Offensivmann gab zwischen Weihnachtskarten und dicken Präsent-Paketen sprichwörtlich Brief und Siegel auf seinen Wechsel.
Denn der Kontakt wurde bereits auf der Arbeit hergestellt: Martina und Coach Sellemerten betätigen sich neuerdings zusammen bei der Deutschen Post als Briefträger. Und jetzt soll mit Martina auch auf dem Platz die Post abgehen, nachdem RWM sich zuletzt immerhin noch einen Vorsprung von acht Zählern auf die Abstiegsränge der Staffel 4 sichern konnte.
Doch dem neuen Hoffnungsträger haftet noch immer ein mieser Ruf der Disziplinlosigkeit an. Unvergessen Martinas »Flaschenwurf« an den Kopf von Trainer Heiko Grätz vor vier Jahren beim FC Gütersloh II. Und hat wohl zuletzt der sportliche Aufenthalt beim streitbaren Landesligisten »Tumult Türksport« Bielefeld seinem Benehmen geschadet? RWM-Pressesprecher Jürgen Schlepphorst ist überzeugt: »Andre hat gelernt, ich lege meine Hand für ihn ins Feuer. Und man sollte ihm nicht immer seine Vergangenheit nachtragen.« Stattgegeben! Also: Fußballerisch ist Martina zweifelsohne eine gute Verstärkung.
Außerdem lastet der Druck der Hinserien-Wiedergutmachung nicht allein auf seinen Schultern: Mit Andreas Köhler (übrigens kein Postmann) kommt vom A-Ligisten VfB Hörste noch ein zweiter Neuzugang. Der mittlerweile 36-Jährige stürmte bereits 1990 für RWM, damals sogar noch in der Landesliga. Jürgen Schlepporst erinnert sich ehrfürchtig: »Andreas war zu dieser Zeit einer der besten Angreifer in der gesamten Liga.«
Was er allerdings heute drauf hat, muss Köhler zusammen mit dem Rest des Kaders noch beweisen. »Wir sind bisher vieles schuldig geblieben. Aber wir glauben noch fest an ein zumindest halbwegs versöhnliches Ende.« Und das bedeutet für Schlepphorst in Zahlen: »Unter die ersten fünf Teams zu kommen, lautete anfänglich unser Saisonziel. Aber mittlerweile würden wir uns auch mit Rang fünf bis acht zufrieden geben.« Dafür bereitet sich RW Mastholte ab dem 24. Januar intensiv vor.

Artikel vom 04.01.2005