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Ein halber Zwerg hoch zu Ross

Reit- und Fahrverein gestaltet glänzende Schneewittchen-Premiere

Büren (eb). Es war so wie es sich Mitwirkende und Verantwortliche gewünscht hatten. Die Aufführung des Wintermärchens »Schneewittchen und die siebeneinhalb Zwerge«, war ein voller Erfolg für den Bürener Reit- und Fahrverein und das Publikum: rund 450 faszinierte Zuschauer, hochmotivierte Akteure ein reibungsloser Ablauf und kein Unfall.

50, zumeist junge weibliche Darsteller, präsentierten im zweiten Jahr der Wintermärchenaufführung (nach Aschenputtel im Vorjahr) den Besuchern das bekannte Grimm-Märchen von Schneewittchen und den Sieben Zwergen.
Ingrid Lutter, die mit Conni Schmitz für die Vorbereitung und Organisation des Stückes verantwortlich zeichnet, hatte das Märchen uminszeniert und dabei das Mitwirken der Pferde berücksichtigt. Diese hatten dann auch nicht nur eine tragende Rolle zu spielen, sondern mussten sich zudem als Darsteller bewähren. So etwa als Schneewittchen von ihrem vergifteten Apfelstück befreit wurde. Dieses geschah nicht wie bei Grimm durch das Fallen des Gläsernen Sarges, sondern durch einen liebevollen Stupsers ihres Pferdes »Löwenherz«, der das hübsche Kind dann auch noch gleich in die Arme des Prinzen wehen lies. Aber auch andere Elemente, sowohl im sprachlichen wie auch im schauspielerischen Bereich, waren gekonnt eingearbeitet worden.
Dass dabei der Humor nicht auf der Strecke blieb, wurde unter anderem in der Szene deutlich, als nach dem Aufwachen von Schneewittchen alle Zwerge den Holzmichel-Gassenhauer mit »Jaaaa sie lebt noch, ja sie. . . « anstimmten.
Passend in der etwa zweistündigen Aufführung auch die eingearbeiteten Reitpassagen, wie Spring- und Tierquadrille, in der sowohl Reiter als auch Pferd ihre Können unter Beweis stellten. Eine tolle Idee hatten die Organisatoren auch bei der Kostümanschaffung. Zahlreiche gebrauchte Königinnen- und Hofdamenkleider waren zu entsprechenden Märchengewändern umgearbeitet worden. Eine hervorragende Leistung muss aber auch den Ton- und Lichttechnikern Ludger Siedhoff, Johannes Hemmelgarn, Gerd Bernet und Franz Meschede sowie der Erzählerin Anita Kremer bescheinigt werden. Großen Spaß hatte offensichtlich auch die dreijährige Norina Tolksdorf, die als halber Zwerg mit ihrem Pferd Maxi die Theateraufführung glänzend meisterte. Und wie es sich gehört, gab es natürlich auch ein Gutes Ende. So fahren nämlich Schneewittchen und ihr Prinz seit den denkwürdigen Ereignissen jedes Jahr im Sommerurlaub zu den Sieben Zwergen hinter den Sieben Berge.
Einen Großteil des Erlöses spenden die Aktiven den Opfern der Flutkatastrophe in Asien. Eine weitere Aufführung findet statt am Sonntag, 9. Januar.

Artikel vom 05.01.2005