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Gut gewehrt - Debakel
an der Förde vermieden

GWD Minden-Hannover beim 27:35 aber ohne Chance

Von Volker Krusche
Flensburg/Minden (WB). Gut gewehrt, aber letztlich dennoch chancenlos. Handball-Bundesligist GWD Minden-Hannover geht mit einer Niederlage in die »WM-Pause«. Beim amtierenden Deutschen Meister SG Flensburg/Handewitt unterlag GWD mit 27:35 (11:16).

20 Minuten lang wussten sie den »Nordlichtern« erfolgreich in die Suppe zu spucken, gerieten dann aber vom 7:8 vorentscheidend mit 7:12 und 8:14 ins Hintertreffen. Die favorisierte SG setzte sich vom 2:2 über 5:2 auf 8:4 ab, sah sich aber einer sich wehrenden Gästemannschaft gegenüber, die beim 8:7 wieder auf Tuchfühlung herankam. Dann aber sorgten Unkonzentriertheiten und eine Unterzahl dafür, dass sich Flensburg auf 12:8 lösen konnte und fortan eigentlich nicht mehr in Gefahr geriet.
Insbesondere die Außen, Lars Christiansen und Sören Stryger, hatten maßgeblichen Anteil am zur Pause sicheren 16:11-Vorsprung. Bis dahin hatten die Mindener ihre Haut - bis auf einen kurzen Blackout zwischen der 19. und 26. Minute - allerdings teuer und gut verkauft.
Als sich die Hausherren dann aber gleich nach Wiederbeginn auf 19:11 (34.) lösen konnten, schwante dem Anhang der Ostwestfalen nichts Gutes. Doch gerade die Rückraumschützen Ognjen Backovic, der heute in Richtung Weltmeisterschafts-Vorbereitung nach Slowenien aufbrach (siehe Bericht an anderer Stelle), und Arne Niemeyer hielten ihre Farben im Spiel.
Sechs Minuten nach dem drohenden Debakel waren die Mannen von Velimir Kljaic beim 20:16 plötzlich wieder fast in Schlagdistanz. Fortan war es ein offener Schlagabtausch. Erst als Konter- und Siebenmeterspezialist Lars Christiansen seine Qualitäten nachhaltig unter Beweis stellte, wuchs der zwischenzeitlich auf Grund der kämpferischen Einstellung durchaus verdiente Vier-Tore-Rückstand wieder an. Vom 24:20 setzte sich der Meister, der in 34 Begegnungen mit GWD nur acht Niederlagen und drei Punkteteilungen hatte hinnehmen müssen und dessen letzter Patzer im Mindener Aufstiegsjahr 1995 bei der 21:27-Heimniederlage die damalige Tabellenführung gekostet hatte, über 26:20 auf 29:21 (51.) ab.
Doch GWD stemmte sich endlich einmal gegen ein drohendes Debakel. Dank des Tordrangs von Backovic (8) und Niemeyer (6) sowie dem guten Zusammenspiel mit dem überragenden Kreisläufer Dimitri Kouzelev (10), die als Top-Trio allein 24 der 27 Mindener Tore erzielten, ließ man die Differenz nicht in zweistellige Höhen schnellen. Schade nur, dass sowohl von Halbrechts (Buschmann - nur einige gute Anspiele) als auch von den Außenpositionen (Rasmussen warf nicht einmal aufs Tor, hatte zudem einen Disput mit Trainer Kljaic und Axner zielte zu häufig daneben) zu wenig kam.
Für GWD beginnt nun eine kurze Urlaubsphase. Wann Minden jedoch wieder ins Geschehen eingreift, steht noch nicht fest, da das Heimspiel gegen den THW Kiel (12. Februar) neu terminiert werden muss, da die TUI Arena an diesem Tag nicht zur Verfügung steht.

Artikel vom 03.01.2005