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»Dem Ingeniör ist nichts zu schwör«

Dominic Beier entwickelt Sensoren - »Sinnesorgane« der Hausgeräte

Von Sara Irrgang, Julian Kruse, Gunnar Schweitzer,
Ev. Stiftsgymnasium Gütersloh
Gütersloh (WB). Dominic Beier hält es wie Daniel Düsentrieb: »Dem Ingeniör ist nichts zu schwör.« Nach dieser Devise übt der 37-jährige Elektroingenieur seinen Beruf bei Miele in Gütersloh aus.

Beier ist Leiter einer siebenköpfigen Gruppe von Ingenieuren und Technikern, die sich mit dem Thema Sensorik beschäftigt. Dabei gehen sie keinem Problem aus dem Weg, müssen sie doch dafür sorgen, dass die von Miele hergestellten Maschinen die für ihr reibungsloses Funktionieren nötigen Informationen erhalten.
Die Sensorsysteme sind die »Sinnesorgane« der Hausgeräte und haben die selben Aufgaben wie beim Menschen Ohren, Augen, Nase. Dabei sei es ein langer, mitunter mehrere Jahre langer Weg vom einfachen Sensor zum Serienprodukt, sagt Beier. Oftmals werde erst durch »intelligente« Software aus einem einfachen Sensor ein leistungsfähiges und robustes Sensorsystem, das den Automatisierungsgrad der Hausgeräte steigert. sensorgesteuerte Geräte seien ein wichtiger »Helfer im Alltag«.
Die Schnelllebigkeit findet Beier besonders spannend an seiner Arbeit. Der Softwareanteil bei den Produkten fällt zwar immer wieder unterschiedlich aus, ist aber ein wesentlicher Bestandteil einer modernen Elektronik. Ein Studium hält er für unverzichtbar: »Hier wird viel vermittelt«, meint Beier. Ein Ingenieur sei sehr wichtig für ein Unternehmen, denn er setze die Ideen in Produkte für den Kunden um.
Dominic Beier wollte schon als Kind Ingenieur werden. Als Junge bastelte er kleinere Schaltungen. Dieses große Interesse erweckte vielleicht sein Vater, der als Ingenieur arbeitete.
Nach dem Abitur in Gütersloh absolvierte Beier an der Universität in Hannover ein Studium der Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt der Nachrichtentechnik. Nach seinem Studium wurde er sofort bei der Firma Miele eingestellt, bei der er im Oktober 2004 schon seit zehn Jahren arbeitet. Vorbilder hatte Dominic Beier nicht, als sein Berufswunsch konkret wurde. Die Interessen der Eltern, Bekannten und Freunden seien ein richtungsweisender Antrieb für ihn gewesen.
Die Menschen haben den Ingenieuren viel zu verdanken, sagt er. Alle Fortschritte in der Technik, wie etwa bei Handys und anderen modernen Entwicklungen wären ohne sie nicht möglich gewesen. Trotzdem sei dieser Beruf längst nicht so hoch angesehen, wie der eines Arztes oder Rechtsanwaltes.
Es sei schwer, den Jugendlichen den Beruf des Ingenieurs zu vermitteln. Daher versucht Miele unter anderem mit Veranstaltungen interessierten Schülern zu zeigen, was ein Ingenieur konstruiert und entwickelt. Dominic Beier meint, dass auch an Schulen in dieser Hinsicht mehr getan werden müsste. Mit Arbeitsgemeinschaften außerhalb der Schulzeit könnte man das Interesse der Jugendlichen erwecken.
Aber auch Lehrer spielten eine wichtige Rolle. Sie könnten den Schülern Fächer wie Mathematik oder Physik »vermiesen« und den Jugendlichen so das Interesse an diesen Themengebieten nehmen.

Artikel vom 31.12.2004