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Parteigeschichte geschrieben

CDU-Geschäftsführer Paul Holtmannspötter im Ruhestand

Kreis Gütersloh (rec). Sechs Bundestags-, vier Landtags- und fünf Kommunalwahlen hat Paul Holtmannspötter für die CDU im Kreis Gütersloh organisiert. Er arbeitete mit drei Kreisvorsitzenden zusammen und verstand es in den vergangenen 22 Jahren immer wieder, politische Prominenz in den Kreis zu locken. Mit 64 Jahren ist der Geschäftsführer nun in den Ruhestand gewechselt.

Unter Hubert Doppmeier, der ihn 1982 für die Stelle anwarb, Franz-Josef Balke (1992 bis 1994) und Hubert Deittert (seit 1994) gestaltete und schrieb Holtmannspötter Parteigeschichte mit. Das ist wörtlich zu nehmen: Mit dem Buch »50 Jahre CDU im Kreis Gütersloh« schrieb Holtmannspötter ein regionales Nachschlagewerk. Mehr im Verborgenen blieb dagegen seine Arbeit für die Kreistagsfraktion, für Landtags- und Bundestagsabgeordnete und für die Stadt- und Gemeindeverbände im Kreis. »Ich wollte nie selber Politik machen«, sagte Holtmannspötter bei seiner Verabschiedung im Konrad-Adenauer-Haus, »mir war es einfach nur wichtig, den Politikern den Rücken frei zu halten.«
Gemessen an den Lobeshymnen, die zum Abschied angestimmt wurden, ist ihm das außerordentlich gut gelungen. »Ohne Holtmannspötter stände der Kreisverband heute nicht da, wo er ist«, stellte etwa Kreisverbands-Vorsitzender und Bundestagsabgeordneter Hubert Deittert fest. Ludger Kaup, Fraktionsvorsitzender der CDU im Kreistag, hob die umgängliche Arbeitsweise Holtmannspötters hervor: »Paul kann auf Menschen zugehen und ist offen für neue Ideen und Techniken.« »Auf den Rat Holtmannspötters hörten auch die Vertreter anderer Kreis- und Gemeindeverbände«, sagte Bernhard Herzog, Personalchef des CDU-Landesverbandes.
Vor seinem Wechsel in die Politik arbeitete der aus Ochtrup (Kreis Steinfurt) stammende Paul Holtmannspötter für die damalige Bundesbahn, zuletzt als Bahnhofsvorsteher in Langenberg. Dort ließ er sich auch mit seiner Frau Käthe nieder. Als der Bahnhof geschlossen wurde, wechselte er in die Zulassungsstelle des Kreisverkehrsamtes - dort wurde er stellvertretender Leiter. Mit der Übernahme der neuen Aufgabe für die CDU nahm er den Verlust des Beamtenstatusses in Kauf.
Auf diesen Status verzichtet auch sein Nachfolger Hubert Kleinemeier (45) aus Rietberg-Varensell. Auch Kleinemeier kommt aus der Kreisverwaltung. Dort war er in der Abteilung Arbeit und Soziales beschäftigt. Seinen Posten als Stadtverbands-Vorsitzender in Rietberg will er im Februar niederlegen.

Artikel vom 03.01.2005