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Velimir Kljaic hatte
mit Rücktritt gedroht

In Flensburg nur krasser Außenseiter

Von Volker Krusche
Hannover/Flensburg (WB). »Wenn wir verloren hätten, dann hätte ich gekündigt!« Velimir Kljaic hatte nach eigenem Bekunden der Mannschaft deutlich signalisiert, was er im Falle einer Niederlage gegen den HV Wilhelmshaven zu tun gedacht hätte.

Und auch einen Tag nach dem überlebenswichtigen »Heimsieg« von GWD Minden-Hannover bekräftigte der Kroate noch einmal seine Aussage. »Die Entscheidung wäre hundertprozentig so ausgefallen. Ich bin nach Minden gekommen, um das Team zum Klassenverbleib zu führen. Aber dazu gehört auch, dass man mir seitens der Verantwortlichen, egal ob Manager oder Sponsoren, ausreichend Spieler zur Verfügung stellt, um im Training vernünftig arbeiten zu können. Des Weiteren erwarte ich, dass die Mannschaft sich der Situation noch stärker bewusst ist und bis zum Umfallen für den Verein kämpft. Ich bin doch nicht der einzige Idiot hier!«
Er würde doch nur normale Bedingungen im Training erwarten. Passend dazu war sicherlich auch ein intensives Gespräch, das »Velco« im Anschluss an die Partie im VIP-Raum im Kreis einiger Gesellschafter, darunter auch Jörg Bentz, führte. »Da habe ich versucht, die prekäre Situation deutlich aufzuzeigen.«
Während sich der GWD-Coach also an allen Fronten um personelle Verbesserungen für Training und Spiel bemüht, wird Manager Horst Bredemeier darum kämpfen, dass die »Grün-Weißen« von Männer-Spielwart Uwe Stemberg keine große (Geld-)Strafe aufgebrummt bekommen. Grund: nach dem Schlusspfiff stürmten aufgebrachte Wilhelmshavener Fans auf die Schiedsrichter Klaus Pioro und Ralph Strick zu. Da es am entsprechenden Ordnungsdienst auf dem Parkett der TUI Arena mangelte, trug Pioro anschließend einen Vermerk in den Spielberichtsbogen ein: »Ich fühlte mich bedroht!« Allerdings war auch ihm klar, dass es keine Mindener sondern Gäste-Fans waren, die aus der Rolle fielen.
A propos Schiedsrichter: da waren sich beide Trainer übrigens einig, dass die keine überragende Leistung vollbracht haben. Während Kljaic die nie geahndeten Schrittfehler des Griechen Alexandros Vasilakis, aus denen sich einige Zeitstrafen für seine Spieler ergaben, monierte, erklärte ein sichtlich angefressener Michael Biegler nur vielsagend: » Wenn ich jetzt anfange, etwas über die Schiedsrichter zu sagen, dann sitzen wir morgen früh noch hier.«
Nun, der erste Sieg in Hannover war am Tag danach schon zu den Akten gelegt. Da galt es für GWD, sich auf das abschließende Spiel vor der Weltmeisterschaftspause vorzubereiten. Das führt die »Grün-Weißen« am Sonntag nach Flensburg (Anwurf: 15 Uhr). Kljaic: »Wir haben dort nichts zu verlieren, können befreit aufspielen. Eine Niederlage mit fünf Toren Differenz wäre schon ein gutes Ergebnis. Damit könnten wir mit einem guten Gefühl in die Pause gehen. Ich klopfe nur auf Holz, dass sich keiner meiner Spieler mehr verletzt.«

Artikel vom 31.12.2004