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Frau der ersten Stunde mit 82 noch aktiv

Margarete Heidemann ist eine von 37 ehrenamtlichen Mitarbeitern im Haus Tiefenstraße

Von Dunja Henkenjohann
Werther (WB). Tisch decken, Kaffee kochen, Spülmaschine einräumen: Das sind die Arbeiten, die ein Haushalt mit sich bringt. Doch wenn Margarete Heidemann in der Küche im Haus Tiefenstraße aktiv wird, erledigt sie diese Tätigkeiten gerne. Seit der ersten Stunde der Senioren-Begegnungsstätte gehört die 82-Jährige zum Team der ehrenamtlichen Helfer.

Für Margarete Heidemann ist das Mitanpacken eine Selbstverständlichkeit, doch für das WESTFALEN-BLATT eine große Leistung. Deswegen steht die Wertheranerin stellvertretend für alle Freiwilligen im Mittelpunkt des zweiten Teils der Serie »Helden von nebenan«.
Seit 15 Jahren packt Margarete Heidemann im Haus Tiefenstraße mit an. Damals hat sie durch ihren Mann den Weg in die Seniorentagesstätte gefunden. Bei der Arbeit in der Firma Poppe & Potthoff hatte Gudrun Herwig ihren Kollegen Werner Heidemann, einen begeisterten Kegler, dazu ermutigt, in der gerade erst eröffneten Senioren-Tagesstätte eine Kegelgruppe einzurichten. »Da bin ich einfach mitgegangen«, erinnert sich Margarete Heidemann.
Jeden Donnerstag von 15 bis 17 Uhr ist sie im Haus Tiefenstraße anzutreffen. Wenn die Damen der Kreativgruppe eintreffen und die Herren der Skatrunde ihre Karten auspacken, hat die 82-Jährige bereits Kaffee gekocht und die Tische gedeckt. »Meistens stelle ich nur die Kanne auf den Tisch und die Gäste bedienen sich dann«, erzählt sie.
Das Abräumen nach der gemütlichen Kaffeerunde und das Einräumen der Spülmaschine gehört ebenfalls zu ihren Aufgaben. Bis 17 Uhr dauert eine »Schicht«, die in ihrem Kalender ihren festen Platz hat.
»Ohne das Haus Tiefenstraße würde mir etwas fehlen«, sagt Margarete Heidemann, die gemeinsam mit Johanna Oberwelland die einzige Helferin der ersten Stunde ist. Und auch im Haus Tiefenstraße möchte man die fleißigen Damen und Herren nicht missen: »Ohne Leute wie Frau Heidemann geht hier gar nichts«, erklärt Gudrun Herwig. 37 Freiwillige packen in der Senioren-Begegnungsstätte regelmäßig mit an. Und das nicht nur in der Küche: »Das Schmücken zu Weihnachten, das Vermitteln von Referenten oder das Entwickeln unserer Konzepte wäre ohne diese Hilfe gar nicht möglich«, so die Leiterin.
Besonders in letzter Zeit denkt Margarete Heidemann nicht selten ans Aufhören. »Ich bin schließlich schon 82«, sagt die Rentnerin, die nicht nur leidenschaftlich gerne kegelt und im Sommer noch jeden Tag Schwimmen geht. Margarete Heidemann ist auch selbst regelmäßig Gast im Haus Tiefenstraße. Doch ein Haus Tiefenstraße ohne Margarete Heidemann? Das ist für die meisten Mitarbeiter und Gäste wohl unvorstellbar.

Artikel vom 03.01.2005