03.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ein arbeitsreicher Sonntag

53 Sternsinger waren gestern in Bokel unterwegs


Rietberg-Bokel (mobl). Einen arbeitsreichen ersten Sonntag im Jahr 2005 erlebten gestern die Bokeler Messdiener: 53 »Sternsinger« schickte Vikar Elmar Haake nach der Messe auf die Reise durch den Rietberger Ortsteil. In der Sonntagsmesse waren zuvor die Sternsinger, die Kreide und ihre Sterne gesegnet worden. An nur einem Tag wollten die »Heiligen Drei Könige« gestern alle Bokeler Haushalte besucht haben. Bei kaltem Wind und niedrigen Temperaturen machten sich die Kinder in ihren selbst genähten Kostümen auf den Weg. Bundesweit setzen sich die Sternsinger diesmal unter dem Leitwort »Kinder haben eine Stimme - dek mi siti riak rong« für die weltweite Einhaltung von Kinderrechten ein. Am 6. Januar begeht die Kirche das Hochfest der »Erscheinung des Herrn«, volkstümlich als »Fest der Heiligen Drei Könige« bezeichnet.
Die drei Magier und Weisen finden, geleitet von einem Stern, den Weg zum Kind in der Krippe. Sie bringen als Gaben Gold, Weihrauch und Myrrhe und gehen als Boten des Lichts in eine dunkle Welt. Dabei sind die »Heiligen Drei Könige« eigentlich keine Heiligen, auch »Könige« ist für Kaspar, Melchior und Balthasar eigentlich die falsche Bezeichnung. In der Bibel ist nur von »Weisen«, »Magiern« und »Sterndeutern« die Rede. Die Namen Kaspar, Melchior und Balthasar sind ebenfalls erfunden, sie stammen nicht aus der Bibel, sondern wurden erstmals 500 nach Christus in einer in armenischer Sprache verfassten Kindheitsgeschichte Jesu erwähnt. Dass es drei Könige waren, wurde daraus geschlossen, dass Jesus drei Gaben erhielt, und zu »Königen« wurden die Sterndeuter erst nachträglich, wohl wegen einer missverständlichen Übersetzung: »König« hieß zu Zeiten Jesu fast jeder Vasall der Römer. Einer alten Tradition folgend wurde auch gestern in Bokel der Spruch »19*C+M+B*05« mit Kreide an die Hauswände geschrieben. Ein Irrtum übrigens, dass die drei Buchstaben für die Namen Kaspar, Melchior und Balthasar stehen, vielmehr verbirgt sich hinter der Abkürzung der lateinische Spruch »Christus Mansionem Benedicat«, zu deutsch: »Gott segne dieses Haus«.

Artikel vom 03.01.2005