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Das kleine Gespenst erlebt die Welt bei Tage

Bielefelder Puppenspiele mit Otfried Preußlers Geschichte in der Realschule zu Gast


Verl (WB). Mit einer netten Spukgeschichte sind die Kammerpuppenspiele Bielefeld am Sonntag, 9. Januar, in Verl zu Gast. Um 16 Uhr geht in der Realschule der Vorhang für »Das kleine Gespenst« von Otfried Preußler auf. Die Aufführung ist für Kinder ab vier Jahre geeignet. Im Kulturamt der Gemeinde können unter Tel. 0 52 46/ 96 11 35 Karten reserviert werden. Die Aufführung gehört zur Reihe »Puppenspiel in Verl«. Diese läuft nun in der vierten Spielzeit und ist laut Kulturamt »erfolgreicher als je zuvor«.
Und dies ist die Geschichte, die die kleinen und großen Zuschauer am 9. Januar erleben: Auf Burg Eulenstein haust seit uralten Zeiten ein kleines Gespenst. Es ist eines jener harmlosen Nachtgespenster, die niemandem etwas zu Leide tun, außer man ärgert sie. In einer alten, hohlen Eiche am äußersten Rande des Burgberges, lebt ein weiteres Nachtgeschöpf, der Uhu Schuhu. Das kleine Gespenst besucht ihn oft in der Nacht. Dabei sitzen die beiden auf einem Ast und unterhalten sich.
In dieser Nacht hat das kleine Gespenst einen außergewöhnlichen Wunsch: Es möchte einmal das Tageslicht erblicken. Der Uhu Schuhu rät dem kleinen Gespenst dringend von diesem Gedanken ab. Er meint, dass Nachtgeschöpfe für das Tageslicht nicht geschaffen seien und kleine Gespenster schon gar nicht. Trotzdem versucht das kleine Gespenst mit aller Macht den Tag zu erleben. Nachdem zwei Wochen vergeblicher Mühe vorüber sind, hat das kleine Gespenst die Hoffnung aufgegeben, jemals das Tageslicht zu erblicken, doch gerade dann, wenn man nicht damit rechnet, erfüllen sich die Wünsche.
Tatsächlich erwacht das kleine Gespenst eines Tages nicht um Mitternacht, sondern um 12 Uhr mittags. Natürlich will sich das kleine Gespenst die Welt bei Tage ansehen und dabei begegnet es auch den Menschen. Doch seit es am Tage spukt, ist das kleine Gespenst völlig schwarz geworden. Eine unbeschreibliche Aufregung herrscht im Städtchen Eulenberg. Die Menschen sprechen nur noch vom »schwarzen Unbekannten«.

Artikel vom 03.01.2005